Offiziell heißt es zu dem behördlichen Event, dass die nächste "Speedweek" in Deutschland vom 15. bis 21. April stattfinden wird. Diese beinhaltet wiederum den Tag des "Blitzermarathons" am 19. April. Bereits im Jahr zuvor existierte europaweit eine solche Aktionswoche, so die Website "Bußgeldkatalog.org". Die Auto-Bild kann zum diesjährigen Termin für die "Aktionswoche für Tempokontrollen" in Deutschland mitteilen, dass nicht alle Bundesländer ihre Beamten zu Kontrollstationen beordern werden. "Höhepunkt der Blitzer-Woche" sei Freitag, der 19. April, an dem die teilnehmenden "Kräfte von Polizei und kommunale Tempokontrolleure an Tempo-Hotspots gebündelt eingesetzt" werden.
Laut entsprechenden Presseanfragen würden sich insgesamt sogar nur fünf Bundesländer an der am Montag begonnenen Aktionswoche beteiligen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Innenbehörden und Landespolizeien ergab. Sechs weitere Bundesländer nehmen wiederum "nur an einer der beiden Aktionen teil, fünf an keiner der beiden", so die DPA.
Zu den "Verweigerern" zählen die Bundesländer Berlin, Bremen, Niedersachsen, das Saarland und Sachsen. Thüringen, Bayern und Brandenburg beteiligen sich laut Behördeninformationen nur am Blitzermarathon am 19. April. Die Beamten aus Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sind wiederum nur an der sogenannten "Speedweek" im Einsatz, ohne den Höhepunkt am Freitag.
Die Verantwortlichen in Mecklenburg-Vorpommern verordneten sogar einen ganzen Aktionsmonat. Das komplette Programm der "Geschwindigkeitswoche" übernehmen dabei nur Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Hessen, Hamburg und Baden-Württemberg.
Der Verkehrsclub ADAC lässt zu der Aktion mitteilen:
"Aktionen wie der Blitzermarathon leisten einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, da sie den Verkehrsteilnehmenden die Gefahren zu schnellen Fahrens bewusst machen und entsprechend sensibilisieren können."
Ulrich Chiellino, der Leiter "ADAC Verkehrspolitik", fordert auf, dass "jeder Verkehrsteilnehmende sein Verhalten immer wieder hinterfragen und, falls nötig, verändern sollte". Michael Mertens von der Gewerkschaft der Polizei kommentiert:
"Der Aufwand ist durchaus gerechtfertigt. Wenn am Tag des Blitzermarathons über das Thema gesprochen wird und es so in die Köpfe kommt, dann ist das ein guter Tag für die Verkehrssicherheit. Allerdings darf man nicht alle Ressourcen an diesem einen Tag verbrauchen, denn eigentlich braucht es das ganze Jahr über mehr Kontrollen. Wenn die Verkehrsteilnehmer wüssten, dass sie nicht erwischt würden, leidet die Disziplin."
In einigen Bundesländern, etwa Bayern, teilte die Polizei laut Bild-Artikel "einige Tage vor der Blitzerwoche die exakten Standorte der jeweiligen Kontrollen mit". Laut Bild-Informationen ist in diesem Jahr sogar noch eine zweite Aktionswoche geplant, diese ist "für die Zeit der Sommerferien 2024" vorgesehen. Die Bild-Redaktion erklärt:
"In der Woche vom 5. bis zum 11. August sind viele Menschen unterwegs vom und zum Urlaubsort, da "lohnt" sich die Aktion besonders."
Zu den Ergebnissen des Vorjahres heißt es:
"Allein in Bayern missachteten 8.690 Raser die Verkehrszeichen (und offenbar auch die vorherige Veröffentlichung der Kontroll-Standorte). Nur in Baden-Württemberg stellten Polizisten insgesamt 13.000 Geschwindigkeitsverstöße fest. In Hamburg erzielte ein Autofahrer den fragwürdigen Rekord des Tages vom Blitzermarathon 2023 auf der Einfallstraße Alsterkrugchaussee im Norden der Hansestadt: 109 statt erlaubter 50 km/h."
Den Preis für "kreative Ausreden" erhielt der Autofahrer, der nach ermitteltem Verstoß angab, dass eine Magen-Darm-Erkrankung ihn zu höherer Geschwindigkeit trieb. Deswegen sei er "statt mit Tempo 60 mit sage und schreibe 155 km/h nahe Freising (Bayern) in eine Radarfalle gerauscht", so die Bild-Zeitung.
Eine Listung der "Blitzer-Standorte für den Blitzermarathon am 19. April" findet sich auf der Website "Bußgeldkatalog.org".
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