Nach längerer Pause wurden in den letzten drei Tagen gleich zwei neue Wahlumfragen zu den im Herbst dieses Jahres anstehenden Landtagswahlen in Sachsen veröffentlicht. Sachsen ist das Land, in dem die traditionellen Parteien besonders stark unter Druck stehen und die Wähler von der Politik in Bund und Land besonders enttäuscht zu sein scheinen. Davon profitierte zuletzt die AfD besonders stark und kam in einer Umfrage Ende Januar mit 35 Prozent auf Platz eins.
Wie sieht es jetzt, gut zwei Monate später aus?
In der am 17. März veröffentlichten Wahlumfrage des Instituts Wahlkreisprognose liefern sich AfD und die in Dresden regierende CDU ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die CDU übernahm mit 31,5 Prozent zwar wieder die Führung, sie liegt jedoch mit nur einem halben Prozentpunkt denkbar knapp vor der AfD, die 31,0 Prozent der Befragten wählen würden, wenn die Landtagswahlen jetzt wären.
Auf Platz drei kommt in dieser Wahlumfrage überraschend die Wagenknecht-Partei BSW, die aus dem Stand heraus 13,5 Prozent der Stimmen erreichen würde. Alle anderen Parteien müssen um den Wiedereinzug in den sächsischen Landtag bangen. Grüne und SPD liegen bei 6,5 bzw. 6,0 Prozent, und die (Rest-)Linke, die als PDS noch auf bis 24 Prozent in Sachsen kam, würde mit nur noch 3,0 Prozent genauso deutlich aus dem sächsischen Landtag fliegen, wie in inzwischen allen Meinungsumfragen aus dem Bundestag. Die FDP hat mit 1,5 Prozent ohnehin keine Chancen mehr in Sachsen.
Am Dienstag veröffentlichte die BILD zusätzlich eine Meinungsumfrage des INSA-Instituts zur politischen Stimmung in Sachsen. Für die AfD sieht es hier noch besser aus: Diese Umfrage prophezeit der in Bund und Land größten Oppositionspartei einen Stimmenanteil von 34 Prozent. Mehr als jeder Dritte Sachse ist demnach bereit die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla in den Landtag zu wählen.
Die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer kommt laut der INSA-Meinungsforscher auf 30 Prozent, schneidet damit etwas schlechter als in der Umfrage der Wahlkreisprognose ab und liegt hier auf Platz 2 in der Wählergunst.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht ist auch hier zweistellig, aber nur mit 11 Prozent unter den Befragten. Alle anderen Parteien müssen auch in dieser Umfrage zittern. Restlinke und Grüne liegen beide bei genau 5 Prozent, die SPD nur wenig stärker bei 6 Prozentpunkten. Die FDP ist auch hier klar und deutlich außen vor.
Die Landtagswahl in Sachsen findet am 1. September 2024 statt. Eines ist sicher: Es wird hier so spannend werden, wie kaum anderswo in der Bundesrepublik.
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