Eine Fahrkartenkontrolle ist am Freitagnachmittag in einem Regionalexpress von Schönebeck nach Magdeburg eskaliert. Eine Zugbegleiterin informierte gegen 13:40 Uhr die Leitstelle der Bahn, dass eine 39-jährige Frau aus Mali ohne Zugticket unterwegs sei und in Magdeburg von der Weiterfahrt ausgeschlossen werden solle.
Laut einer Pressemitteilung der Bundespolizei begab sich eine Polizeistreife zum Bahnsteig 1 des Magdeburger Hauptbahnhofes. Dort sahen die Beamten, wie die Zugbegleiterin versuchte, das Gepäck der Schwarzfahrerin aus dem Zug zu bringen:
"Bei ihrer Ankunft konnten die Beamten noch sehen, wie die Zugbegleiterin des Expresses die mitgeführten Taschen der Tatverdächtigen versuchte aus dem Zug zu bringen. Darüber rasend vor Wut stürzte die 39-Jährige auf die 44-jährige Geschädigte, schlug ihr die Brille aus dem Gesicht, packte sie am Hals und hinterließ mit diesem Angriff deutliche Kratzspuren im Gesicht und Halsbereich. Eine weitere 37-jährige Zugbegleiterin, die ihrer Kollegin helfen wollte, wurde durch die Angreiferin am Bein getreten."
Die Polizisten versuchten, den Angriff zu unterbinden, wurden dabei allerdings selbst zum Ziel der Attacke:
"Während die Beamten versuchten, die Wutentbrannte mit einfacher körperlicher Gewalt unter Kontrolle zu bringen, schlug sie einer 21-jährigen Polizeivollzugsbeamtin mit dem Ellenbogen ins Gesicht. Des Weiteren biss sie einem 22-jährigen Beamten so sehr in den rechten Unterarm, dass diese Tat eine deutliche Bissspur hinterließ. Die Polizeipflichtige wurde gefesselt und mit zur Dienststelle genommen. Ein freiwillig durchgeführter Drogen- und Atemalkoholtest verliefen negativ."
Die verletzten Beamten mussten ihren Dienst abbrechen und sich einem Arzt vorstellen. Auch die beiden Zugbegleiterinnen mussten ihren Dienst verletzt abbrechen. Beide hätten unter Schock gestanden. Die Brille der einen Frau sei komplett zerstört worden.
Gegen die Tatverdächtige würden Strafanzeigen wegen des Erschleichens von Leistungen, Hausfriedensbruchs, Körperverletzung, Sachbeschädigung sowie Widerstandes gegen und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte gestellt.
Bei der Überprüfung der Unterlagen der Festgenommenen stellten die Bundespolizisten außerdem fest, dass ihre Duldung im Februar 2024 abgelaufen war und sie sich "somit vermutlich unerlaubt im Bundesgebiet aufhält". Aus diesem Grund erfolge auch eine Anzeige wegen des Verdachts des unerlaubten Aufenthaltes.
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