Der Großbrand auf der Baustelle der A 100 in Berlin in der Nacht vom 14. auf den 15. März ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die Folge eines Anschlags. Auf dem für solche Zwecke gern genutzten Portal Indymedia ist mittlerweile ein Bekennerschreiben aufgetaucht.
Bei dem Brand wurden sechs Betonmischfahrzeuge vollständig zerstört und drei weitere beschädigt. 47 Feuerwehrleute waren erforderlich, um den Brand zu löschen.
Die Täter erklärten, sie hätten "mit Brandsätzen und Wut bewaffnet" ein "Zementwerk der HeidelbergMaterials AG auf der A100-Baustelle vorübergehend unschädlich gemacht." Heidelberg Materials, der weltweit zweitgrößte Zementhersteller, belege "nach RWE Platz zwei der klimaschädlichsten Unternehmen Deutschlands".
Der Anschlag ist ein weiterer Beleg dafür, dass der bereits bei den monatelangen Straßenblockaden abzusehende Übergang der "Klimaschützer" in den offenen Terrorismus inzwischen stattgefunden hat. Für die Berichterstattung in den deutschen Medien, die die Blockadeaktionen des vergangenen Jahres weniger kritisierten als mit Verständnis überhäuften, kein einfaches Problem. Die Tagesschau, die am Freitag über diesen Vorfall berichtete, erwähnte zwar den Verdacht der Brandstiftung, vermied es aber wohlweislich, "Klimaschützer" als – naheliegende – Verdächtige überhaupt zu erwähnen.
"Um den fortschreitenden Ökozid als Folge des massiven Extraktivismus und der industriellen Produktionsweise zu stoppen, bedarf es radikalere Antworten", schreiben die Täter in ihrer Erklärung. Das eigentliche Ziel ist also das Ende der industriellen Produktionsweise; ein Ziel, dass die meisten "Klimaschützer" nicht so direkt auszusprechen wagen. Wie menschenfeindlich dieses Ziel sein kann, zeigt sich in diesem Fall ganz direkt – die von ihnen angestrebte Beendigung der Produktion von Zement würde eine Lösung der Wohnungsfrage in Deutschland dauerhaft unmöglich machen.
Allerdings gibt es in dem Schreiben jenseits der Klimaideologie noch weitere Vorwürfe gegen die Firma Heidelberg Materials. So betreibe eine Tochterfirma des Unternehmens einen Steinbruch in der Westbank, auf von israelischen Siedlern besetztem Gebiet, das ursprünglich zum Dorf As-Sawiya gehörte. Die Erwähnung dieses Details wird der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland nicht nützen, aber sie dürfte es den deutschen Medien erschweren, die Täter in Schutz zu nehmen.
Bisher kam es bei derartigen Anschlägen nicht zu Verletzten oder Toten. Dieser Brandanschlag in Berlin wie auch der vor wenigen Tagen erfolgte auf die Stromversorgung des Tesla-Werks in Grünheide, bei dem auch andere Stromnutzer der Gegend betroffen waren, lassen allerdings erkennen, dass auch das nur eine Frage der Zeit ist. Wenn die Industriegesellschaft selbst als Gegner betrachtet wird, ist die Zahl der möglichen Ziele beinahe unbegrenzt.
Die Berliner Polizei hat ihre Meldung nach der Veröffentlichung des Bekennerschreibens bisher nicht aktualisiert. Die Ermittlungen liegen beim Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamts.
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