Nach dem Friedensaufruf von Papst Franziskus distanzieren sich deutsche katholische Bischöfe öffentlich vom Pontifex. Sie verlangen eine öffentliche Klarstellung aus dem Vatikan, berichtet das Springerblatt Bild in einem für die Dienstagsausgabe vorab veröffentlichten Online-Artikel unter Berufung auf den Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).
Franziskus hatte in einem TV-Interview mit Blick auf den inzwischen mehr als zwei Jahre laufenden Krieg in der Ukraine erklärt:
"Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben zu verhandeln."
Er nannte es ein Zeichen der Stärke, die Situation zu erkennen und den Mut zu haben, "die weiße Fahne zu hissen und zu verhandeln".
Die Deutsche Bischofskonferenz wendet sich nun öffentlich gegen diesen Appell. Der DBK-Sprecher erklärte laut Bild, man teile das Ziel eines gerechten und dauerhaften Friedens in der Ukraine. Gleichwohl müsse die Ukraine "in kluger Abwägung selbst entscheiden, wann der Moment für Friedensverhandlungen gekommen ist".
Die DBK äußerte zudem Verständnis für die "Irritationen", die der Papst mit seiner Formulierung mit der weißen Fahne ausgelöst habe. Bild zitiert den Sprecher:
"Es wäre gut, wenn der Heilige Stuhl in diesen Fragen eine inhaltliche Klärung seiner Position kommuniziert."
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