Grünen-Kretschmann: "Je mehr Flüchtlinge, desto mehr Straftaten"

Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), hat sich im ZDF am Freitag einen Satz erlaubt, der als rassistisch gelten würde, wenn er von einem AfD-Politiker gekommen wäre – und der in seiner Pauschalität gewiss auch rassistisch ist. Ist schon ganz Stuttgart auf der Straße?

Hätte das ein Politiker der AfD gesagt, gäbe es in Stuttgart heute eine Großdemonstration "gegen Nazis" mit nach Angaben der Anmelder 600.000 Teilnehmern. Mindestens. Doch gesagt hat es der grüne "Landesvater" Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann, und der darf das offenbar: 

"Wenn Sie mehr Flüchtlinge haben, finden auch mehr Straftaten statt."

Der Satz fiel im ZDF-Morgenmagazin "moma" während einer Zuschaltung aus Ludwigsburg am Freitag. Kretschmann beantwortete die Frage eines Moderators danach, ob er Verständnis für die Sorgen der Bürger im Zusammenhang mit Migration und Kriminalität habe. 

Wörtlich fragte der Journalist: 

"Es gibt Sorgen in der Bevölkerung, was wir auch in den Vorgesprächen gehört haben. Sorge auch, dass zu viele junge Männer aus einem anderen Kulturkreis an einem Ort wohnen. Vereinzelt gab es auch hier in Ludwigsburg Berichte über Straftaten und Gewalt. All das schürt Ängste, Herr Ministerpräsident. Haben Sie Verständnis für diese Ängste?"

Kretschmann beantwortete die Frage so, wobei auch der oben zitierte Satz fiel:

"Ja, generell schon. Allerdings, wenn man den Dingen nachgeht … – natürlich, Straftaten begeht ein Teil der Menschen nun mal. Wenn Sie mehr Flüchtlinge haben, finden auch mehr Straftaten statt, nicht? Das versuchen wir natürlich alles einzudämmen, aber das kann man natürlich zum letzten nicht verhindern, überhaupt nicht, in einer Gesellschaft."

Unmittelbar danach setzte der Ministerpräsident zu einer Lektion über die Unvermeidbarkeit von Migration an: 

"Also das verstehe ich schon, aber man muss einfach sehen, der Migrationsdruck in der Welt, der wird nicht nachlassen. Im Gegenteil, der wird steigen. Wir haben ja immer mehr Konflikte, Kriege, Klimawandel führt zu Klimaflüchtlingen und so weiter. Das heißt, wir müssen uns darauf einrichten."

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