Nach der Veröffentlichung des abgehörten Telefonats der Luftwaffe hat sich nun Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu Wort gemeldet. Am Sonntag sagte Pistorius im Verteidigungsministerium in Berlin, dass er nach dem Leak des internen Gesprächs der Luftwaffe vorerst keine Konsequenzen ziehe. Man erwarte erst die Prüfung durch den Militärischen Abschirmdienst (MAD) und stelle "alles auf den Prüfstand". Er rechne damit, dass erste Ergebnisse des MAD Anfang der Woche vorliegen dürften und man dann entsprechende Konsequenzen ziehen könnte.
Pistorius behauptete zudem, dass die Veröffentlichung am Freitag kein Zufall gewesen sei: Für den Verteidigungsminister sei dies "Teil eines Informationskrieges", den der russische Präsident Wladimir Putin "gegen Deutschland führe". Es handle sich um einen "hybriden Angriff" Russlands, der das Ziel habe, die "Entschlossenheit zu untergraben". Pistorius unterstellte weiterhin, der Zeitpunkt der Veröffentlichung stehe im Zusammenhang mit der Beerdigung von Alexei Nawalny und neuen Berichten über den ehemaligen Wirecard-Manager Jan Marsalek, der laut jüngsten Berichten der Mainstream-Medien ein "russischer Spion" gewesen sein soll.
Über personelle Konsequenzen wolle der Minister vor Abschluss der Aufklärung "nicht spekulieren", schloss diese aber nicht aus. Ihm lägen außerdem "keine Kenntnisse darüber vor", ob weitere Gespräche abgehört worden sein könnten.
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