Jagd auf RAF-Terroristen – Schüsse in Berlin

Im Berliner Bezirk Friedrichshain ist es am Sonntagmorgen laut Medienberichten zu einem großen Polizeieinsatz gekommen. Er steht in Zusammenhang mit der Jagd auf zwei untergetauchte RAF-Mitglieder. Auch Schüsse sollen gefallen sein.

Das für die Fahndung zuständige Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen führe derzeit eine Durchsuchungsmaßnahme zusammen mit der Polizei Berlin und dem Bundeskriminalamt (BKA) durch, bestätigte ein Sprecher der Berliner Polizei der Bild-Zeitung.

Der Einsatz stehe "in Zusammenhang mit der Fahndung nach den beiden gesuchten Räubern Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg", wird der Sprecher zitiert.

Zu weiteren Details könne die Polizei derzeit keine Auskunft geben. Nach Informationen der Bild sollen auch Schüsse gefallen sein – wie viele, ist unklar.

Der Einsatz begann gegen 7.30 Uhr an einem Gewerbegebiet am Markgrafendamm/Ecke Persiusstraße. Weitere Details nannte die Polizei noch nicht. Nach Beobachtung eines dpa-Reporters führte die Polizei zwei Männer ab. Das bestätigte die Sprecherin zunächst nicht.

Festnahme von Klette am Montag

Staub und Garweg gehörten wie die am Montag in Berlin festgenommene Daniela Klette der dritten Generation der früheren linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) an. In ihrer aktiven Zeit wurden der damalige Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen (1989) und Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder (1991) ermordet sowie Herrhausens Fahrer schwer verletzt.

Im Jahr 1998 erklärte sie sich die RAF für aufgelöst. Klette, Staub und Garweg werden darüber hinaus wegen einer Reihe späterer Geldtransportüberfälle gesucht.

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