Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verspricht schnelle und umfassende Aufklärung hinsichtlich des Leaks über die Anschlagsplanung deutscher Offiziere auf die Krim-Brücke. Das sagte er am Rande seines Besuches im Vatikan gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Am Freitag publizierte RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan auf ihrem Telegram-Kanal den Mitschnitt eines Gesprächs hochrangiger Offiziere der Bundeswehr, in dem diese unter anderem einen Terroranschlag auf die Krim-Brücke mithilfe von Taurus-Marschflugkörpern planen. Simonjan schreibt, sie habe den Mitschnitt vom russischen Geheimdienst erhalten.
Bundeskanzler Scholz nannte den Vorgang eine "sehr ernste Angelegenheit" und verspricht Aufklärung.
Auf die Frage der dpa nach möglichen außenpolitischen Schäden sagte Scholz, man müsse die Vorgänge aufklären.
"Deshalb wird das jetzt sehr sorgfältig, sehr intensiv und sehr zügig aufgeklärt. Das ist auch notwendig."
Scholz hat sich bisher gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ausgesprochen. Der Audio-Mitschnitt zeigt jedoch, dass die Planungen zum Einsatz von Taurus längst in vollem Gange sind.
Aus dem Mitschnitt geht zudem hervor, dass Großbritannien bereits Militär in der Ukraine stationiert hat, das direkt am Kriegsgeschehen beteiligt ist. Britische Soldaten sind in die Koordination ukrainischer Angriffe mit von Großbritannien gelieferten Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow involviert.
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