In Berlin-Kreuzberg wurde die RAF-Terroristin Daniela Klette am Montagabend festgenommen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Nach Informationen der dem Springer-Verlag zugehörigen Welt-Zeitung wurde die Festnahme durch das LKA Niedersachsen "und den örtlichen Abschnitt 53 – Kreuzberg-Nord – durchgeführt". Klette hielt sich demnach zum Zeitpunkt des Einsatzes in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses auf.
Sprengstoffanschläge und Geldtransportüberfälle sollen auf das Konto der heute 65-Jährigen gehen. Am Montagabend wurde dann die RAF-Terroristin der dritten Generation festgenommen.
Bild berichtete zuerst unter Berufung auf Sicherheitskreise. Später bestätigte die Staatsanwaltschaft Verden die Festnahme gegenüber dem Spiegel. Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin am Vormittag berichtete, soll Klette "anhand von Fingerabdrücken identifiziert" worden sein. Außerdem soll in der Wohnung in dem Kreuzberger Mehrfamilienhaus Munition gefunden worden sein. Die Gesuchte nutzte demnach einen italienischen Pass.
Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt Niedersachsen fahnden seit Jahrzehnten nach den RAF-Terroristen Burkhard Garweg, Ernst-Volker Staub und Daniela Klette. Dem Trio werden laut Bild-Informationen mindestens zwölf Überfälle zur Geldbeschaffung unterstellt. Ausschlaggebend für den aktuellen Fahndungserfolg war die jüngste Sendung der ZDF-Reihe "Aktenzeichen XY". So sollen nach der Ausstrahlung und Bitte um Mithilfe bei der Fahndung rund 250 Hinweise bei den Ermittlern eingegangen sein, wie die Staatsanwaltschaft Verden bereits vor wenigen Tagen mitteilte.
Unter anderem soll Klette für den Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt in Hessen im Jahr 1993 gewesen sein. Dieser gilt als der letzte Terroranschlag der RAF vor ihrer offiziellen Auflösung im Jahr 1998. Bei mehreren Überfällen auf Geldtransporter soll sie zudem beteiligt gewesen sein und dabei über eine Million Euro an Beute eingestrichen haben.
Die RAF-Terroristin soll sich nicht mehr in der Hauptstadt befinden, da sie zur ermittelnden Staatsanwaltschaft im niedersächsischen Verden überführt wurde.
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