Die Causa Correctiv erfährt ihren nächsten auffälligen Höhepunkt. Seit dem 10. Januar rollt die medial-politische Welle einer vermeintlich benötigten "Demokratieförderung", beziehungsweise Rückbesinnung eines "Miteinanders der Menschen" durch das Land. Bürgern wird dabei auf allen erdenklichen gesellschaftlichen Ebenen nachdrücklich vermittelt und empfohlen, sich der unterstellten und selbst titulierten "Mehrheit im Land" anzuschließen und sich solidarisch "unterzuhaken". Nun startet das nächste großangelegte Vorhaben im "Kampf gegen rechts". So heißt es auf der Webseite der Unternehmensgruppe Ströer:
"Große deutsche Qualitätsmedien und Medienhäuser starten Kampagne '#Zusammenland – Vielfalt macht uns stark'."
So hätten die Verlagsredaktionen von Die Zeit, Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung, Tagesspiegel und WirtschaftsWoche in der vorbereitenden Planungsphase der Kampagne kooperativ mit dem Unternehmen Ströer "rund 500 Unternehmen, Stiftungen und Verbände" dazu bewegen können, im Rahmen der nun veröffentlichten Anzeige in den Printmedien, sowie breiter Bewerbung im Stadtbild, sich unmissverständlich "zu Freiheit, Vielfalt und einer Willkommenskultur" zu bekennen. Das Motto lautet: "Ein Gedanke, eine Haltung".
Auffällig dabei ist die nicht existierende Kooperation in Publikationen des Springer-Verlags. Laut dem Ströer-Artikel erfolgen Darstellungen im Rahmen "jeweils einer Doppelseite in den Zeitungen und deutschlandweit auf digitaler Außenwerbung". Weiter heißt es:
"Nach dem Launch wird das Motiv in den Zeitungen, im öffentlichen Raum und über das Social Web weiter ausgespielt."
Das Unternehmen Ströer ist zudem seit 2015 Eigentümer des reichweitenstarken Portals t-online. Zu den Vorgaben, der diktierten Verpflichtung bei einer "solidarischen" Teilnahme, heißt es:
"Die Verlage und Medienhäuser haben Unternehmen, Stiftungen und Verbänden angeboten, ihr Logo kostenfrei in die Anzeige zu integrieren. Im Gegenzug sind die Organisationen aufgefordert, an gemeinnützige Projekte oder unternehmensinterne Aktionen zu spenden. Anzeigenplätze im Gegenwert von mehreren Millionen Euro stellen die Zeitungen und Medienhäuser zur Verfügung."
Initiatoren der Aktion waren die Journalisten Rainer Esser (Die Zeit), Gabriel Grabner (Tagesspiegel), Andrea Wasmuth (Handelsblatt Media Group) und Christian Wegner (Süddeutsche Zeitung). Zu der Motivation und vermeintlichen Notwendigkeit heißt es:
"Die Geschäftsführerin und die Geschäftsführer sind sich mit den teilnehmenden Partnerinnen und Partnern einig: "Weltoffenheit, Respekt und Gemeinschaft sind Werte, die Deutschland nicht nur zu einem lebenswerten, sondern auch zu einem wirtschaftlich starken Land machen. Deshalb stehen wir zusammen für ein offenes Land, das sich Schwierigkeiten mutig stellt."
Die Aktion wird auf allen medialen und gesellschaftlichen Ebenen offensiv beworben, so auch über den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger, dem Verband der deutschen Messewirtschaft, wie auch über die partizipierenden Unternehmen.
Die Deutsche Telekom (der Bund hält rund 14,5 Prozent und indirekt über die Kreditanstalt KfW weitere 17,5 Prozent der Aktien) informiert zur Teilnahme an der Kampagne:
"Jeder Dialog hilft, die Spaltung zu überwinden und neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schaffen. Deshalb sind in den vergangenen Wochen Hunderttausende auf die Straßen gegangen. Sie setzen ein Zeichen für Freiheit und Vielfalt. Weltoffenheit, Respekt und Gemeinschaft sind Werte, die Deutschland nicht nur zu einem lebenswerten, sondern auch zu einem wirtschaftlich starken Land machen."
Die gesamte Aktion erinnert dabei sehr an das Jahr 2021, als rund 150 Unternehmen mit ihren bekannten Marken die Slogans für eine damalige Impfkampagne der Bundesregierung adaptierten.
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