Bei einem Gewaltverbrechen in Oberhausen ist am Wochenende ein 17-jähriger Ukrainer erstochen worden. Drei weitere Jugendliche wurden durch Messerstiche zum Teil schwer verletzt.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Essen und der Polizei Essen vom Montagmorgen heißt es:
"Am Samstagabend (10. Februar) gegen 20:15 Uhr eskalierte ein Streit zwischen zwei Jugendgruppen an einer Bushaltestelle auf dem Willy-Brandt-Platz in Oberhausen. Bei einer körperlichen Auseinandersetzung wurden vier Personen mutmaßlich durch Messerstiche schwer verletzt. Ein 17-jähriger Ukrainer wurde so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später im Krankenhaus starb. Die beim Polizeipräsidium Essen eingerichtete Mordkommission konnte zwei Tatverdächtige (m14/m15) festnehmen.
Die beiden Personengruppen gerieten in einem Linienbus auf dem Weg in die Oberhausener Innenstadt zunächst verbal aneinander. Als die Beteiligten am Willy-Brandt-Platz den Bus verließen, eskalierte der Streit. Nach ersten Ermittlungen kam es dabei auch zum Einsatz eines Messers. Insgesamt vier Jugendliche wurden dabei schwer verletzt. Zwei 17- und 18-jährige männliche ukrainische Jugendliche aus Düsseldorf erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Zwei weitere Jugendliche (14-jähriger Syrer aus Gelsenkirchen und 13-jährige Deutsch-Libanesin aus Oberhausen) wurden schwer verletzt. Alle Verletzten wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Der 17-jährige Ukrainer verstarb kurze Zeit später während der Notoperation. Die mutmaßlichen Täter flüchteten zunächst unerkannt vom Tatort."
Eine Mordkommission des Polizeipräsidiums Essen habe unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Essen noch in der Nacht die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat aufgenommen. Am frühen Sonntagmorgen sei es den Ermittlern gelungen, zwei dringend tatverdächtige Jugendliche zu ermitteln und an ihren Wohnorten vorläufig festzunehmen. Es handle sich um einen 15-jährigen Deutsch-Türken aus Gelsenkirchen und einen 14-jährigen Deutsch-Griechen aus Herne. Beide seien "bereits erheblich kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten".
Laut einem Facebook-Eintrag des ukrainischen Basketballverbandes handelt es sich bei dem Todesopfer und einem der Verletzten um die ukrainischen Basketballspieler Wladimir J. und Artjom K., die für die U19-Mannschaft des Vereins SG ART Giant spielten. Der Verband schreibt, dass die Spieler nur aufgrund ihrer Nationalität angegriffen worden seien. Bei den Tätern handle es sich nach vorläufigen Informationen "um acht junge Menschen arabischen Aussehens".
Die gesamte Mannschaft habe die Nacht im Krankenhaus verbracht, um bei ihren verletzten Mitspielern zu sein. Allerdings konnten die Ärzte Wladimir J. nicht retten; Artjom K. liege weiterhin auf der Intensivstation.
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