Im November des Vorjahres provozierten unterstützende Gästefans des Erstliga-Vereins Bayer Leverkusen zuerst anwesende Zuschauer im Bremer Heimstadion und zudem auch Verantwortliche des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Objekt der Kritik war die Aufschrift des mitgeführten Banners: "Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur 2 Geschlechter". Es folgte eine an den Verein gerichtete Bußgeldforderung in Höhe von beachtlichen 18.000 Euro. Nun missfiel dem DFB der Inhalt zweier Banner, mitgeführt von den Fans des Drittligisten Dynamo Dresden. Im Rund des Stadions in Ingolstadt war darauf zu lesen:
"'Es gibt nur einen lächerlichen DFB … und zwei Geschlechter!'"
Laut Mediendarstellungen geht es bei der drohenden DFB-Klage jedoch nicht nur um diese beiden Bannertexte. Der DFB hat demnach ein Ermittlungsverfahren gegen den Drittligisten eingeleitet. Der Verband bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, dass es "dabei um eine Spielunterbrechung nach einem Investoren-Protest, ein Banner sowie das Abbrennen von Pyrotechnik gehe".
Der Text des Banners zum Thema "Investoren" lautete: "Nein zu Investoren in der DFL". Der Verein schweigt bis dato zu den Vorwürfen, so auch das Social-Media-Team im Rahmen eines neutralen X-Postings:
Eine potenzielle zu erwartende Geldstrafe dürfte jedoch wesentlich höher ausfallen, denn in Ingolstadt wurden im Dresdner Gästefanblock in der ersten Halbzeit außerdem "noch rund 50 Pyrofackeln" gezündet. Alleine dieses Fehlverhalten bedeutet nach DFB-Reglement mindestens eine Strafe im unteren fünfstelligen Bereich. Zudem schmissen die Dynamo-Fans laut Sächsische Zeitung mit Beginn der zweiten Halbzeit "zahlreiche Gummibälle auf das Spielfeld". Die Partie musste deshalb für rund drei Minuten unterbrochen werden.
Der Verein Bayer Leverkusen wurde demgegenüber in der vergangenen Woche rein zu einer Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro verurteilt, da der DFB die Banner-Texte "als diskriminierendes und unsportliches Verhalten der Anhänger" wertete.
Zum Thema Geldstrafe aufgrund des Einsatzes unerlaubter Pyrotechnik in einem Fußballstadion, konnte der Erstligist 1. FC Köln nach eingelegtem Widerspruch die ursprüngliche Strafhöhe von rund 620.000 Euro abwenden, die der DFB-Kontrollausschuss zuvor beantragt hatte. Nach Kicker-Informationen muss der abstiegsbedrohte Bundesligist nun "nur" noch 433.000 Euro bezahlen.
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