Einem Medienbericht zufolge soll das Bundesamt für Verfassungsschutz bereits im Vorfeld von dem "Geheimtreffen" im Potsdamer Hotel Landhaus Adlon gewusst haben. Das Treffen von rechten Akteuren, bei dem es um das Thema "Remigration" gegangen sein soll und an dem auch Vertreter der AfD und CDU teilnahmen, wurde durch Veröffentlichungen des "Recherchenetzwerks Correctiv" bekannt und ist seitdem Teil einer politischen und Medien-Kampagne.
Nun soll bei einer Veranstaltung des Deutschen Presseclubs soll der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Thomas Haldenwang vor Pressevertretern erklärt haben, er sei "beeindruckt" über das jetzige Engagement vieler Bürger, die jetzt gegen die "Gefahr durch die Alternative für Deutschland demonstrierten".
Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des konservativen Magazins Tichys Einblick soll der Verfassungsschutz-Präsident Haldenwang anschließend vor ausgewählten Medienvertretern erklärt haben, dass man in seiner Behörde bereits seit Anfang November – also lange vor dem vermeintlichen "Geheimtreffen" im Potsdamer Hotel Landhaus Adlon am 25. November 2023 – von diesem verabredeten Treffen gewusst haben will. Demnach soll der Verfassungsschutz auch über die Gruppe der eingeladenen Personen genau Bescheid gewusst haben. Man kannte demnach sowohl die Teilnehmer als auch die Zeit und den Ort. Im Artikel fällt dazu das Zitat:
"Wir kennen sie alle."
Der Verfassungsschutz soll auch gewusst haben, dass die Eingeladenen des Potsdamer Treffens ausdrücklich keine Aufzeichnungen vereinbart hatten. Unter Berufung auf "Sicherheitsinsider", die sich vertraulich an das Magazin gewandt haben sollen, heißt es im Artikel von Tichys Einblick auch, dass Correctiv nach eigenen Angaben Wortprotokolle des Treffens besitze. Die "Sicherheitsinsider" erklärten Tichys Einblick zufolge auch, dass ein "nachrichtendienstliches Mittel" in einer Wanduhr des Konferenzraumes im Potsdamer Hotel gefunden worden wäre – also womöglich eine sogenannte "Wanze".
Bisher ist jedoch unklar – wie auch zahlreiche andere Details an den "Enthüllungen" von Correctiv unklar sind –, ob tatsächlich eine "Wanze" zum Einsatz kam. Am Tag nach dem Erscheinen des Artikels behauptete Roland Tichy, dass Tichys Einblick "gezwungen werde, diese Meldung zu löschen":
"Aufregung in Berlin: Offizielle Bestätigung, dass Verfassungsschutz das private 'Wannsee-Treffen' abgehört und womöglich an Correctiv weitergegeben hat. TE soll gezwungen werden, diese Meldung zu löschen. Wir werden für die Pressefreiheit kämpfen und weiter über diese Machenschaften informieren."
Vertreter von Correctiv schrieben daraufhin auf X (Twitter), dass Tichy "Unsinn" über ihre sogenannte Recherche verbreite und es sich daher nicht lohne, sich "inhaltlich mit ihm auseinanderzusetzen".
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