Die neue Partei von Sahra Wagenknecht wirbelt vor allem im Osten Deutschlands die politische Landschaft auf. In Thüringen etwa bleibt laut einer aktuellen Insa-Umfrage vom Mittwoch die AfD mit 31 Prozent stärkste Partei, gefolgt von der CDU mit lediglich 20 Prozent.
Das berichtet der Merkur am Mittwoch. Drittstärkste Kraft ist nach einem überraschenden zweistelligen Umfrageplus das neue BSW mit 17 Prozent, das an der alten Konkurrenz von der Linken (15 Prozent), die den amtierenden Ministerpräsidenten Bodo Ramelow stellt, vorbeizieht. Alle drei Ampelparteien liegen indes mit sechs (SPD), fünf (Grüne) und drei (FDP) Prozent im einstelligen Bereich. Die Minderheitsregierung in Erfurt kommt aktuell nur noch auf 26 Prozent.
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Brandenburg. Dort führt die AfD mit 28 Prozent, gefolgt von der CDU mit 18 Prozent und knapp dahinter der SPD mit 17 Prozent. Danach platziert sich, auch hier zweistellig, das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 13 Prozent. Die Grünen kommen lediglich auf acht Prozent, die Linke nur noch auf sechs Prozent. Auch in Brandenburg würde die FDP mit drei Prozent nach aktuellen Wahlumfragen nicht die Fünf-Prozent-Hürde erreichen und aus dem Landtag fliegen.
Die aktuellsten Umfrageergebnisse für Sachsen stammen noch aus der letzten Woche und sahen die AfD mit 34 Prozent deutlich vor der CDU mit 30 Prozent. Drittstärkste Kraft in der Forsa-Umfrage waren weit abgeschlagen die Grünen mit acht Prozent, darauf folgten die SPD mit sieben, die Linke mit sechs und die Wagenknecht-Partei mit 4 Prozent. FDP und Freie Wähler lagen bei je drei Prozent. Vermutlich dürfte sich auch hier bald der Höhenflug des BSW deutlicher bemerkbar machen. Die Landtagswahl in Thüringen und Sachsen findet am 1. September statt, die Wahl in Brandenburg folgt am 22. September.
Bundesweit liegt das BSW laut einer rtl/Forsa-Umfrage bei drei Prozent, Tendenz auch hier: steigend. Für den Parteitag, der am Sonnabend in Berlin stattfinden wird, hat sich darüber hinaus prominente Verstärkung angemeldet. Ex-SPD- und Linken-Chef Oskar Lafontaine wird dort laut Berliner Zeitung eine Rede halten. Ob er sich darüber hinaus – und falls ja, in welcher Form – mit an der neuen Partei beteiligen will, ist bislang noch unklar.
Mehr zum Thema - Eine neue Partei verändert die politische Landschaft Deutschlands