Feministische US-Philosophin Judith Butler fordert Boykott Deutschlands

Wegen der Unterstützung Israels durch Deutschland fordert die feministische jüdische US-amerikanische Philosophin Judith Butler den Boykott deutscher Kulturinstitutionen. Mehr als tausend Unterzeichner schlossen sich dem Aufruf bisher an. Aufgrund ihrer kritischen Haltung zu Israel gilt die Jüdin Butler selbst in "linken" Kreisen als Antisemitin.

Die US-amerikanischen Philosophin Judith Butler ruft zum Boykott deutscher Kulturinstitutionen auf. Der Grund für den Aufruf seien die Israel-Politik Deutschlands und der repressive Umgang Deutschlands mit Kritik an der israelischen Regierung. Mehr als 1.000 Unterzeichner haben sich bisher dem Aufruf "Strike Germany" angeschlossen, berichtet die Frankfurter Rundschau. Neben Butler hat den Aufruf auch bereits die französische Literatur-Nobelpreisträgerin Annie Ernaux unterzeichnet. 

Die linke Feministin und Philosophin Butler ist Unterstützerin der Boykott-Bewegung Divestment and Sanctions (BDS), die mit dem Boykott von Waren aus und Investments in Israel die israelische Regierung zu einer anderen, weniger rassistischen Politik bewegen möchte.  

Obwohl selbst Jüdin, wird Butler deshalb in Deutschland und anderen Ländern der EU bereits des angeblichen Antisemitismus bezichtigt. Butler ist Begründerin der Queer Theory. Ihr Buch "Gender Trouble", das unter dem Titel "Das Unbehagen der Geschlechter" auch auf Deutsch erschien, gilt als philosophische Grundlage für die identitätspolitische Bewegung.

Bereits 2010 sorgte Butler auf dem CSD in Berlin für einen Eklat. Sie lehnte den ihr zugedachten "Zivilcourage-Preis" ab. Die Berliner Gay Pride sei zu kommerziell und zeige zudem rassistische und ausgrenzende Tendenzen. 

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