In Schleswig-Holstein soll im Ort Norderwöhrden von der Firma Northvolt eine Batteriezellenfabrik für Elektroautos gebaut werden. Es handele sich laut einem Bericht der Bild-Zeitung vom Montag um ein Lieblingsprojekt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Für dieses Unternehmen gäbe es zugesagte Fördermittel in Höhe von 902 Millionen Euro aus dem Haushalt von Bund und Ländern. Insgesamt belaufe sich die Investition, durch die 3.000 Arbeitsplätze geschaffen würden, auf 4,5 Milliarden Euro.
Neben Habeck befürwortete ebenfalls der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) das Projekt. Nach Angaben der Zeitung hätte auch die EU die Förderung der Batterieproduktion schon genehmigt. Allerdings könnte das Projekt jetzt an mangelnder Zustimmung durch den Gemeinderat scheitern. Am Montagabend werde im Rat des Dorfes Norderwöhrden über den Bau der Fabrik abgestimmt.
Die sieben Gemeindevertreter der 290 Einwohner zählenden Gemeinde kämen allesamt aus der Landwirtschaft. Aktuell sei zwar eine Mehrheit von vier Ortsvertretern für das Projekt und nur drei dagegen, wusste Bild zu berichten. Es sei jedoch noch völlig unklar, ob die Befürworter des Bauprojekts bis Montagabend bei ihrem Ja blieben.
Erschwerend käme noch hinzu, so das Blatt, dass Habecks Lieblingsprojekt scheitern würde, wenn ein Unterstützer krank würde oder aus sonstigen Gründen die Abstimmung verpasse. Die Zeitung befragte die Befürworter und die Gegner, ob aufgrund dieser Entscheidung Unfrieden in Norderwöhrden drohe. Dazu wollten sich die Gemeinderäte nur anonym äußern. "Wir bleiben hier alle Freunde, egal, wie das ausgeht", habe ein Bauer erklärt, der für die Batteriefabrik stimmen wollte. Ihm seien demokratische Werte wichtig: "Wir sind hier in einer Demokratie, da muss man die Meinung der anderen akzeptieren."
Die Gegner der Batteriefabrik würden sich hingegen große Sorgen machen, dass die notwendige Infrastruktur nicht schnell genug mitwachse. Denn wenn das Unternehmen nach Beendigung der Subventionen schließen würde, stünde das Dorf mit einer überflüssigen Infrastruktur da.
"Dann hätte man eine gewachsene Infrastruktur mit Schulen, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten, die aber leer steht",
gab die Zeitung die Bedenken der Kritiker des Produktionsstandortes wieder.
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