Mercedes will alle Autohäuser in Deutschland verkaufen ‒ 8.000 Beschäftigte sind betroffen

Bis 2029 sollen bei Mercedes die Arbeitsplätze von 8.000 Mitarbeitern in 80 eigenen Verkaufsstellen noch gesichert sein. Der Stuttgarter Autobauer sucht nach Investoren für seine Niederlassungen, die die Beschäftigten übernehmen und die Geschäfte "nachhaltig" weiterführen.

Am Freitag erklärte der Autohersteller Mercedes-Benz, das Unternehmen plane den Verkauf aller eigenen Autohäuser und Servicestellen. Digitalisierung und wandelnde Kundenbedürfnisse hätten zu dieser Entscheidung geführt. Laut einem Bericht der Welt solle es darum gehen, "sich vor dem Hintergrund von Elektrifizierung, Digitalisierung und stetig wandelnden Kundenbedürfnissen" anzupassen, so die Zeitung am Freitag. Kündigungen solle es vorerst nicht geben. Die zugesagte Beschäftigungssicherung für alle Tarifmitarbeiter gelte bis Ende 2029.

Nach Aussage des Unternehmens suche man für die Verkaufsniederlassungen Investoren mit einer ausgewiesenen Expertise und einer nachhaltigen Investitionsbereitschaft. Man wolle die Standorte "nicht gesamthaft an einen Erwerber übergeben".

Der Plan sei "ein Schlag ins Gesicht" für die rund 8.000 Beschäftigten in 80 unternehmenseigenen Autohäusern in Deutschland, erklärte der Betriebsrat des Stuttgarter Autobauers. Für Betriebsratschef Ergun Lümali seien die Pläne nicht akzeptabel. Er könne die Entscheidung nicht nachvollziehen. Schließlich hätten die Beschäftigten jahrelang verzichtet, damit die Niederlassungen profitabel wurden, und somit einen Beitrag zum Profit des Konzerns geleistet.

Am Sonntag hieß es in die BILD-Zeitung, dass der neue Eigentümer die 8.000 Mitarbeiter übernehmen würde. Allerdings könne es Verdiensteinschränkungen geben. Auch Teilabfindungen seien im Gespräch. Mit dem Verkauf wolle Mercedes die Personalkosten senken. In anderen europäischen Ländern habe das Unternehmen seine Niederlassungen bereits verkauft. Ein Konzernsprecher erklärte:

"Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit und den Bestand eines erfolgreichen Mercedes-Benz-Vertriebs in Deutschland sicherstellen."