Ramona Pop, Vorsitzende des Verbraucherzentralen-Bundesverbandes (VZBV), hat sich für eine sogenannte Tierwohlabgabe ausgesprochen, wie sie von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgeschlagen wurde, und auf höhere gesetzliche Standards in der Tierhaltung gedrängt.
Dem zur SPD-nahen Madsack-Mediengruppe gehörenden RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) sagte die frühere Grünenpolitikerin:
"Die Tierwohlabgabe ist ein Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Tierhaltung. Denn ohne zusätzliche Gelder wird sich die derzeitige Tierhaltung kaum verändern."
Die Verbraucher müssten sich aber "darauf verlassen können, dass der Aufpreis, den sie zahlen, auch tatsächlich den Tieren zugutekommt", so die frühere Berliner Wirtschaftssenatorin. Zahlungen an Landwirte müssten deshalb an Tierwohl- und Tiergesundheitsindikatoren geknüpft sein.
Nur wer nachweislich für mehr Tierwohl in den Ställen sorge, solle von der Abgabe profitieren. "Zudem muss die Bundesregierung die gesetzlichen Standards für die Tierhaltung stufenweise anheben", so Pop.
Pops Parteifreund Özdemir hatte erst vor wenigen Tagen die Einführung eines sogenannten "Tierwohl-Cents" gefordert:
"Schon wenige Cent mehr pro Kilo Fleisch würden bedeuten, dass unsere Landwirte Tiere, Klima und Natur besser schützen können – so, wie es doch alle verlangen. Wer es wirklich ernst meint mit einer zukunftsfesten Landwirtschaft, muss da endlich springen."
Tatsächlich wäre die von den Verbrauchern zusätzlich zu entrichtende Abgabe auf Fleischprodukte deutlich höher als ein Cent. Im Gespräch sind Beträge von 40 Cent je Kilo Fleisch, zwei Cent je Kilo Milch oder Eier und 15 Cent auf Butter und Käse.
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