Das Hochwasser der vergangenen Wochen hat auf Ackerflächen in Deutschland Schäden von bis zu 400 Euro pro Hektar verursacht. Nach Aussagen von Bauern ist besonders der Winterweizen durch Überflutung zerstört worden. Aber vielerorts können vermehrt auch Rüben und Kartoffeln nicht geerntet werden, vermeldete Agrarheute am Montag.
Nach Aussage des Vizepräsidenten des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes, Erich Gussen, gegenüber der Aachener Zeitung sammle sich in den Senken überall Wasser. Der überschwemmte Winterweizen stehe unter Luftabschluss und könne nicht wachsen. "Die Ausgangsbedingungen sind schlecht für eine normale oder gute Ernte", erklärte Gussen. Auf nicht bestellten Feldern könne man alternativ im Frühjahr Sommerweizen, Hafer oder Mais anbauen. Allerdings bringe Sommergetreide im Vergleich zur Herbstaussaat rund 20 Prozent weniger Ernte. In Niedersachsen sei fast jeder Bauer von Hochwasser oder Dauerregen geschädigt. Das Landvolk teilte gegenüber dem NDR mit: "Es sind mehrere Hunderttausend Hektar Acker und Grünland überschwemmt".
Wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium dem NDR mitteilte, verursache die Staunässe einen Sauerstoffmangel im Boden. Die Pflanzen könnten dadurch weniger Nährstoffe aufnehmen. "Eine länger anhaltende Überstauung kann erhebliche Ertragseffekte haben", so das Ministerium. Nach Schätzungen von Landvolk betragen die Kosten für neu zu bestellende Felder circa 300 bis 400 Euro pro Hektar.
Auch eine Sprecherin des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands berichtete von großen Einbußen für die Landwirte. Demnach sei im Herbst ausgebrachtes Getreide teilweise nicht aufgegangen. Deshalb müssten die Felder im Frühjahr wieder neu bestellt werden. Sowohl in Niedersachsen als auch in Nordrhein-Westfalen seien auch Zuckerrüben und Kartoffeln betroffen. Eine Sprecherin von Nordzucker sagte gegenüber dem NDR, dass es zunehmend schwieriger werde, noch Zuckerrüben in den Regionen entlang der Flüsse Aller und Weser zu ernten. Sie würden zunehmend unbrauchbar.
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