Im Jahr 2023 haben hierzulande 329.915 Menschen einen Asylantrag gestellt. Wie Bild am Freitag berichtet, sind das 51,1 Prozent mehr Anträge als noch im Jahr 2022. Die Zahlen stammen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Demnach kommt mit 31,3 Prozent der größte Teil der Asylbewerber aus Syrien. Aus der Türkei stammen 18,6 Prozent der Asylsuchenden und aus Afghanistan 15,6 Prozent.
Bei den 329.915 Asylbewerbern aus dem Jahr 2023 handele es sich überproportional um junge Männer. Insgesamt haben nach Angaben des BAMF 136.332 Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren hierzulande einen Asylantrag gestellt. Der Männeranteil unter den Asylbewerbern betrage insgesamt sogar 71,5 Prozent. Täglich suchten 370 junge Männer Asyl in Deutschland.
Gleichzeitig gebe es kaum Rückführungen von Flüchtlingen, die kein Asyl bekommen könnten. Nach dem Dublin-Abkommen sollen Flüchtlinge ursprünglich in dem EU-Land einen Asylantrag stellen, in dem sie zuerst ankommen. Aber die Quote der Rückführungen in die Länder, wo die Flüchtlinge erstmals die EU betreten hätten, sei "erschütternd" niedrig. Von 74.622 deutschen Übernahmeersuchen seien nur 5.053 Flüchtlinge von den anderen EU-Ländern zurückgenommen worden, also weniger als sieben Prozent.
Jetzt will sich Innenministerin Nancy Faeser der Sache annehmen. In Kürze soll der Bundestag ein Gesetzespaket für mehr Rückführungen und für schnelle Rückführungen beschließen, so Faeser. Zuletzt hatte die Innenministerin im Oktober stationäre Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz angeordnet.
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