Michael Roth tritt für die weitere Lieferung von Waffen an die Ukraine ein und plädierte für die Lieferung von Taurus-Mittelstreckenraketen. Die Ukraine zu einem Sieg über Russland zu befähigen, ist dabei das Ziel von Roth. Ob das realistisch ist und welcher Preis dafür zu zahlen sein wird, interessiert ihn nicht. Auch ganz sachlich vorgetragene Einwände lässt Roth nicht gelten, an einer echten Diskussion ist Roth nicht interessiert, das machte er bei zahllosen Gelegenheiten deutlich. Wichtiger ist ihm die Verbreitung von Desinformation, vor allem über Russland.
Seiner Verachtung gegenüber den Prinzipien der Demokratie ließ er dann in einer Sendung der Talkshow Lanz im Juli freien Lauf. Nach Wahlerfolgen der AfD machte er die Wähler der AfD verächtlich, indem er sagte:
"Ich finde, dass wir uns dieser bitteren Wahrheit stellen müssen, dass es offensichtlich in ganz Deutschland und in einigen Teilen Deutschlands offenkundig mehr, dass es eine verfestigte Verachtung der Demokratie gibt, eine Geringschätzung der Freiheit."
Er erntete noch in der Sendung für diese Aussage Kritik. Warum sei es eine Geringschätzung der Demokratie, wählen zu gehen, wurde Roth von der Journalistin Anne Hähnig gefragt.
In den sozialen Netzwerken wird überwiegend begrüßt, dass Roth nicht erneut in den SPD-Vorstand gewählt wurde. Bedauern über Roths Rausschmiss äußern in Deutschland hauptsächlich seine ebenfalls kriegstreibenden Kollegen in der deutschen Politik. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) gibt sich untröstlich.
Die Rüstungslobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) nennt die Abwahl "charakterlos" und macht damit deutlich, dass sie die Sicht auf Wahlen mit Roth teilt. Wahlen sind für beide nur dann ein Zeichen für Demokratie, wenn sie das gewünschte Ergebnis bringen. Ansonsten sind sie "charakterlos" oder ein Zeichen für "Verachtung der Demokratie".
Darüber hinaus bleibt Strack-Zimmermann ihrer Provinzialität treu. Sie hält Deutschland hinsichtlich des weiteren Verlaufs des Ukraine-Krieges für maßgebend. Dass sich der Wind längst gedreht hat, man international längst nach einem Ausstieg aus dem Konflikt sucht und Deutschland damit inzwischen faktisch das einzige Land ist, das bedingungslos auf eine Verlängerung des Krieges setzt, haben weder Strack-Zimmermann noch Roth realisiert.
Ob seine faktische Abwahl auch dazu führt, dass Roth künftig seltener in deutschen Talkshows zu sehen sein wird, ist bisher nicht ausgemacht. Trotz seines politischen Bedeutungsverlusts bedient er das in den deutschen Medien etablierte Narrativ und eignet sich daher für den Talkshow-Sessel.
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