Der Löwe ist das Wappentier der Stadt Leipzig und der Leipziger Zoo war seit seiner Gründung insbesondere für seine erfolgreiche Löwenzucht bekannt. Hier kamen im Laufe der Jahre seit der Gründung des Zoos 1878 über 2.300 Löwen zur Welt. Im Jahr 2001 wurde eine neue großzügige Löwenanlage eröffnet, in der man die Löwen bei ihren täglichen Aktivitäten beobachten kann.
Doch zwischendurch schien es so, als sei diese Tradition unterbrochen: In der neuen Anlage lief es nicht wirklich. Erst tötete einer der dort frisch eingezogenen männlichen Löwen das einzige Weibchen, dann starb das nächste an Leukämie und eine andere musste sterilisiert werden. Erst 2016 gab es einen neuen Anlauf, doch den beiden aus Basel dazugekauften Löwen gefiel ihre neue Heimat nicht und sie türmten. Einen der Löwen, der einen Wassergraben überwunden hatte und ausgebrochen war, mussten die Tierpfleger erschießen.
Erst 2019 stellte sich der erste Löwennachwuchs des Leipziger Zoos im 21. Jahrhundert ein, doch Löwenmutter Kigali fraß bald nach dem Wurf zwei ihrer vier Babys. Die restlichen Jungtiere des Wurfes überlebten, wurden vom mähnigen Herrn Papa aufgezogen und gingen noch im selben Jahr in den Berliner Zoo. Zur gefräßigen Mutter hatten die Tierpfleger kein Vertrauen mehr.
Umso größer die Erleichterung, als im Sommer 2023 wieder stolz die Geburt von gleich vier Löwenbabys gemeldet werden konnte. Diesmal hat sich Löwenmutter Kigali bewährt, die Jungtiere überlebten.
Am Montag wurden die (inzwischen nicht mehr ganz so kleinen) Löwenkinder getauft. Während das kleine Weibchen bereits den Namen Malu (die Ungezähmte) von den Tierpflegern bekommen hatte, ließ der Zoo über die Namen der anderen drei Löwenkinder die Besucher abstimmen, 6.000 nahmen an der Abstimmung teil.
Die drei Löwenkater heißen nun Themba (die Hoffnung), Amaru (der Starke) und Bahati (das Glück). Zoodirektor Jörg Junhold zufolge entwickelt sich das Quartett von Löwenmutter Kigali sehr gut. Die Löwenkinder sind nach Zoo-Angaben für Besucher täglich zu sehen.
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