Der Handelsverband Deutschland (HDE), der Spitzenverband des deutschen Einzelhandels, rechnet in diesem Jahr mit keinem größeren positiven Impuls für den Einzelhandel durch das bevorstehende Weihnachtsgeschäft. Das teilte der Verband in einer aktuellen Meldung mit. Erwartet wird für die Monate November und Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum vielmehr ein reales Umsatz-Minus von 5,5 Prozent. Auch der Online-Handel bleibt voraussichtlich mau. Prognostiziert wird dort ein realer Umsatz-Rückgang um vier Prozent. Auf das ganze Jahr 2023 gesehen, brechen der Online-Handel real um 4,3 Prozent und der Einzelhandel insgesamt um vier Prozent ein.
Das Umfeld sei aktuell schwierig und drücke auf die Kauflaune der Verbraucher, sagte der HDE-Verbandspräsident Alexander von Preen:
"Die Branche bekommt die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der darauf folgenden Inflation sowie seit neuestem auch die infolge des Nahost-Konflikts weiter sinkende Kauflaune zu spüren."
Gleichzeitig moniert Preen die Erwartungen von Immobilienbesitzern als Vermieter an die finanzielle Leistungsfähigkeit von Ladengeschäften als Mieter. Preen fordert daher ein Umdenken zu umsatzbezogenen Mieten. Zusätzlich belastend wirken sich auch noch die Energiekosten infolge der hohen Strompreise aus.
"Die Zeiten, in denen Handelsunternehmen Höchstmieten zahlen konnten, sind vorbei. Diese Einsicht hat sich noch immer nicht bei allen Vermietern und Gebäudeeigentümern durchgesetzt."
Ein knappes Drittel aller Einzelhändler im Bereich Non-Food bewertet die Lage als schlecht oder sehr schlecht. Mit den Umsätzen im Oktober war mehr als die Hälfte von insgesamt 330 befragten Unternehmen unzufrieden oder sehr unzufrieden.
In einer weiteren, repräsentativen Umfrage ermittelte der Verband, dass die Bundesbürger planen, in diesem Jahr durchschnittlich 295 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben.
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