Die frühere Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht will nicht Vorsitzende ihrer geplanten eigenen Partei werden. Laut dem Spiegel hat sie "nicht den Anspruch, jetzt alles in dieser Partei zu machen und zu richten", in der Sendung WDR-Sendung "Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Sahra Wagenknecht". Sie gehe davon aus, "dass den Parteivorsitz jemand anderes macht".
Auf die Frage, wer für den Parteivorsitz infrage käme, sagte Wagenknecht: Amira Mohamed Ali "könnte das sehr gut machen". Sie habe Erfahrungen, "auch im organisatorischen Bereich, da ist sie deutlich besser als ich".
Eine Spitzenkandidatur bei der Europawahl im kommenden Jahr hielt sich Wagenknecht hingegen offen: "Es spricht viel dafür, es spricht allerdings auch manches dagegen", sagte sie in der Sendung. Die Bundespolitik habe bei ihr jedoch Priorität. Auch wolle sie in Regierungsverantwortung gelangen – kann sich aber eine Koalition weder mit der Scholz-SPD noch mit den Grünen vorstellen.
Ihre ehemaligen Genossen – genau genommen einige ostdeutsche Linke – wollen, dass sich die "Restlinke" wieder auf ihre Wurzeln bezieht. Sie soll wieder als die "Ost-Kümmerer-Partei" werden, die bei Wahlen in den "neuen" Bundesländern lange durchweg 20 Prozent und mehr geholt hatte. "Der Osten ist die Herzkammer der Linken", meint schließlich auch Dietmar Bartsch, wie die ARD berichtet. Der Noch-Fraktionschef gibt offen zu, dass man die Region vernachlässigt habe, aber: "Wir haben diesen Fehler erkannt."
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