Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, hat der Deutschen Bahn Ideenlosigkeit im Umgang mit Personalmangel vorgeworfen. Gegenüber dem MDR sagte er:
"Es gibt keine Idee auf der Arbeitgeberseite, wie man den Zustand verändern soll."
Laut dem Gewerkschaftschef ist der Schichtdienst über 24 Stunden, an sieben Tagen die Woche und 365 Tagen im Jahr für junge Leute nicht attraktiv. Demnach stehe heute die Lebensqualität stärker im Vordergrund. Dazu kommt: Viele Eisenbahner sind in den letzten Jahren in den Ruhestand getreten, sind kurz davor oder haben aufgrund der Zumutungen der "Corona-Krise" den Dienst quittiert.
Nun reagiert die Gewerkschaft mit ihrer Forderung, die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich zu verkürzen. Die Bahn lehnt das jedoch bisher ab. Weselsky bezeichnet die Absenkung der Wochenarbeitszeit aber als "Knackpunkt" der anstehenden Verhandlungen.
Die Tarifverhandlungen waren am Donnerstag unter anderem deshalb ohne Ergebnis auf nächste Woche vertagt worden. Weselsky betonte:
"Jetzt sind wir wöchentlich beieinander und nutzen die Zeit, um herauszuarbeiten, welche Knackpunkte womöglich dann zum Bruch führen oder weiter verhandelt werden."
Laut dem Cicero könne es ausgerechnet zur Weihnachtszeit einen Streik der Lokführer gegen. Neben der Absenkung der Arbeitszeit fordert die GDL eine elfprozentige Lohnerhöhung.
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