Der von einem Jugendlichen in einer Schule im baden-württembergischen Offenburg angeschossene Schüler ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Das gab die Polizei in einer Pressemitteilung am Nachmittag bekannt. Darin heißt es:
"Das Opfer erlag seinen schweren Verletzungen in einer Klinik. Zum Tatablauf kann bislang Folgendes mitgeteilt werden: Am Donnerstag kurz vor 12 Uhr gingen beim Polizeipräsidium Offenburg mehrere Notrufe ein, wonach in einer Schule in der Vogesenstraße geschossen worden sei. Die ersten Einsatzkräfte trafen nach wenigen Minuten an der Örtlichkeit ein und begaben sich sofort ins Gebäude. Ein verletzter Jugendlicher wurde von den Polizisten aus dem Gebäude gebracht und an die Rettungskräfte zur notärztlichen Erstversorgung übergeben.
Der Verdächtige habe durch einen zufällig Anwesenden bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden können. Den Ablauf der Tat beschreibt die Polizei so:
"Zum Sachverhalt ist bislang bekannt, dass der Minderjährige ein Klassenzimmer betrat und gezielt auf seinen darin sitzenden gleichaltrigen Mitschüler zuging und auf diesen mindestens einen Schuss aus einer Handfeuerwaffe abgab. Hierdurch erlitt dieser schwerste Verletzungen. Als Motiv kommt nach derzeitigem Sachstand ein persönliches Motiv in Betracht."
In einer früheren Pressemitteilung sprach die Polizei von einem "deutschen Tatverdächtigen", der derzeit kriminaltechnisch untersucht werde. Er werde noch heute "auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg der zuständigen Ermittlungsrichterin zum Erlass eines Haftbefehls wegen Totschlags vorgeführt".
Am Donnerstagmittag war zunächst über Schüsse an der Schule und einen Großeinsatz der Polizei berichtet worden. In der Pressemitteilung der Polizei vom Mittag hieß es:
"Im Rahmen des Großeinsatzes in der Schule in Offenburg konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden. Es handelt sich um einen Jugendlichen. Der Schüler steht im dringenden Verdacht, einen Mitschüler mit einer Schusswaffe verletzt zu haben. Dieser wurde von Rettungskräften erstversorgt. Derzeit wird von einem Täter und einem Verletzten ausgegangen. Von einer weitergehenden Gefahr ist derzeit nicht auszugehen. Die Schule in der Vogesenstraße ist weiträumig abgesperrt."
Etwa 180 Schüler wurden aus der Schule gebracht und ihren Eltern übergeben. Die Polizei durchsuchte die Schule nach möglichen weiteren Tätern und verdächtigen Gegenständen. Die betroffene Waldbach-Schule ist eine Förderschule für lernschwache Kinder. Kinder und Eltern werden nun nach Polizeiangaben psychologisch betreut.
Beteiligt am Einsatz der Polizei waren mehrere Hubschrauber und ein Sondereinsatzkommando. Insgesamt waren über 300 Einsatzkräfte vor Ort.
Erst am Mittwoch gab es an einer Hamburger Schule einen Großeinsatz der Polizei, nachdem mehrere Schüler mit Migrationshintergrund eine Lehrerin bedroht hatten. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass die dabei verwendete Pistole ein Spielzeug war.
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