Es sind alarmierende Zahlen, die eine aktuelle Studie zutage gefördert hat. Bei einem deutschlandweit durchgeführten Test scheiterte jeder dritte Neuntklässler an den Mindeststandards, die ein mittlerer Schulabschluss im Bereich Hör- und Leseverstehen erfordert. Insgesamt 20 Prozent der Schüler verfehlten die Anforderungen im Segment Rechtschreibung.
Mit der am Freitag der Kultusministerkonferenz vorgelegten Studie wird der sich seit Langem abzeichnende Trend weiter verstetigt. In den Kernkompetenzen hinken deutsche Schüler immer weiter hinterher.
Die Autoren der Studie, die am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen entwickelt wurde, nennen die Ergebnisse "in hohem Maß besorgniserregend". Verantwortlich für den erneuten Leistungsabfall deutscher Schüler machen sie den Wechsel- und Fernunterricht, der eine Maßnahme zur Eindämmung der Ausbreitung der Corona-Infektion darstellte. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) war der Schulunterricht in Deutschland zwischen Frühjahr 2020 und Frühjahr 2021 an 180 Tagen gestört.
Eine weitere Ursache sehen die Studiendesigner in einem immer weiter steigenden Migrantenanteil unter deutschen Schülern. Knapp vierzig Prozent aller Neuntklässler haben Eltern, die nicht in Deutschland geboren sind oder stammen selbst aus dem Ausland. Darin liegt auch der Grund, warum die Studie im Hinblick auf die Englischkenntnisse in der gleichen Altersgruppe bessere Ergebnisse aufwies.
Mehr zum Thema – Bildungsbarometer 2023: Unzufriedenheit und schlechte Noten für den Zustand deutscher Schulen