Fall des AfD-Politikers Jurca: Zwei Männer unter Tatverdacht

Im August wurde der AfD-Politiker Andreas Jurca zusammengeschlagen und sein Aussage infrage gestellt. Eine Diffamierungskampagne rollte an, die in einer Anzeige gegen ihn gipfelte. Nun ist belegt, Jurcas Angaben waren richtig. Der Fall zeigt, wie einseitig deutsche Medien berichten.

Gewalt gegen Oppositionspolitiker ist in Deutschland inzwischen eine Realität, die in den Mainstream-Medien nur verzerrt abgebildet wird. Vor allem Vertreter der AfD sind offener Gewalt ausgesetzt. Die großen deutschen Medien reagieren darauf, indem sie die Glaubwürdigkeit der Aussagen von AfD-Mitgliedern infrage stellen. 

Als der AfD-Politiker Andreas Jurca im August erklärte, von "Südländern" zusammengeschlagen worden zu sein, und ein Foto von sich mit Gesichtsverletzungen ins Internet stellte, wurden sofort Zweifel an Jurcas Darstellungen laut. 

So schrieb unter anderem die Zeitung der Funke-Medien-Gruppe Der Westen: 

"Am Montagnachmittag (14. August) dann gibt es eine offizielle Mitteilung des Polizeipräsidiums Schwaben Nord zum Jurca-Vorfall. In dieser gibt es jedoch Passagen, die Fragen aufwerfen." 

Auch die taz hielt die Aussage von Jurca für wenig glaubhaft. 

"An der Aussage des Augsburger AfD-Politikers Andreas Jurca, er sei wegen seiner politischen Tätigkeit brutal angegriffen worden, gibt es weiterhin Zweifel (...) Doch in Jurcas Darstellung gibt es Auffälligkeiten. Im Dunkeln ist weiterhin alles um seinen Begleiter, einen 32-jährigen AfD-Anhänger. Er äußert sich nicht in der Öffentlichkeit. Er soll der einzige Zeuge sein."

Als wenige Tage nach dem Vorfall Anzeige gegen ihn wegen Vortäuschens einer Straftat erstattet wurde, schien der Fall Jurca geklärt. Er wurde vom umstrittenen Aktivisten Gilbert Kallenborn angezeigt. Kallenborn vermeidet jegliche inhaltliche Auseinandersetzung. Seine Strategie ist es, politische Gegner mit Strafanzeigen zu überziehen. So auch in diesem Fall. Kallenborn beruft sich in seiner Anzeige gegen Jurca auf nicht näher benannte Rechtsmediziner, nach deren Einschätzung seine Verletzungen nicht von Faustschlägen stammen könnten. 

Der Anzeige Kallenborns schenkten die deutschen Medien breite Aufmerksamkeit. 

Inzwischen hat sich allerdings die Darstellung Jurcas nach Polizeiangaben erhärtet. So schreibt beispielsweise der Blog Tichys Einblick:

"Nach Angaben der Polizei hat einer der beiden Tatverdächtigen, die den bayerischen Landtagskandidaten Andreas Jurca (AfD) im August überfallen haben, neben der deutschen auch die türkische Staatsangehörigkeit. Jurca hatte angegeben, dass zwei Angreifer Migrationshintergrund gehabt hätten und dies am Akzent der Männer festgemacht."

Die Polizei habe die Wohnungen der mutmaßlichen Täter durchsucht. 

T-Online bleibt jedoch weiterhin dabei. AfD-Politiker hätten allgemein Probleme mit ihrer Glaubwürdigkeit. Angesichts des gefälschten Lebenslaufs von Außenministerin Annalena Baerbock und der umfassenden Gedächtnislücken von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Cum-Ex-Affäre ist das eine recht einseitige Sicht auf die deutschen Verhältnisse.

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