Der Ticketverkauf für die kommende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat bereits begonnen. Diese findet vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 statt. Aktuell erfolgt jedoch lediglich eine Registrierung, um dann in der ersten Verkaufsphase bis zum 26. Oktober eines oder mehrere der 1,2 Millionen Tickets erwerben zu können. Insgesamt werden 2,7 Millionen Karten angeboten, gespielt wird in zehn Stadien, darunter auch in Berlin. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) erfuhr aus Senatskreisen, dass es für die Berliner Steuerzahler nun "deutlich teurer als zunächst angenommen" wird.
Ursprünglich hatte die Hauptstadtpolitik demnach rund 61 Millionen Euro eingeplant, wobei "zuletzt bereits die Rede von rund 64 Millionen Euro" war, so der rbb. Weiter heißt es:
"Die Kosten für die Ausrichtung von mehreren Spielen der Fußball-Europameisterschaft 2024 steigen für Berlin auf über 80 Millionen Euro."
Nach rbb-Informationen ist die jüngste Kostenexplosion dabei einer "extra eingesetzten Arbeitsgruppe in der Sportverwaltung aufgefallen". Die Entdeckung der nun bekannt gewordenen Summen könnte auch im Zusammenhang "mit der Entlassung von Sportstaatssekretärin Nicola Böcker-Giannini (SPD) zusammenhängen. Berlins Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) hatte die Staatssekretärin laut rbb-Beitrag Ende letzter Woche "überraschend über ihre Entlassung informiert und ihr auch Hausverbot erteilt".
Zu den erweiterten Kosten hinsichtlich der EM heißt es weiter:
"Die Kosten für die EM teilen sich auf verschiedene Bereiche auf. Ursprünglich, als noch mit einer Summe von 61 Millionen Euro gerechnet wurde, wurden 36,2 Millionen Euro für die Austragung der EM außerhalb des Stadions kalkuliert."
Dazu zählten unter anderem "die Sicherheitskosten während des Turniers in der gesamten Stadt in Höhe von 7,12 Millionen Euro oder die Organisation der sogenannten 'Host City Events', wie zum Beispiel der Fanmeile am Brandenburger Tor, in Höhe von 16,68 Millionen Euro". Für eine erneute "Ertüchtigung des Olympiastadions" waren seitens der Planer 27 Millionen Euro einkalkuliert worden.
Die Kosten für das Olympiastadion ergeben sich aus den Plänen der "barrierefreieren Gestaltung", die digitale Infrastruktur "wie zum Beispiel das WLAN zu verbessern" sowie die vorhandenen Sanitäranlagen auszubauen. Der rbb stellt dabei jedoch fest:
"Wo genau nun Mehrkosten entstehen und wie die genauen Summen für die jeweiligen Teilbereiche aussehen, ist noch unklar."
Zur Entlassung Böcker-Gianninis wurde immerhin bekannt, dass seitens der zuständigen Senatsstelle als Nachfolger der SPD-Vorsitzende des Bezirks Reinickendorf Jörg Stroedter gehandelt wird. Auffällige und von der Opposition scharf kritisierte Tatsache wäre dabei jedoch, dass Stroedter "zudem auch Ehemann von Sportsenatorin Spranger" ist.
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