In Nordrhein-Westfalen (NRW) steigt die Zahl der Corona-Fälle schon stark an, meldete der Sender n-tv am Montag. In der Woche vom 14. Bis zum 20. August seien in NRW 1.030 Fälle gemeldet worden, ein Anstieg um mehr als ein Drittel gegenüber der Vorwoche (769 Fälle). Dem Beitrag zufolge würden bereits Mediziner vor zahlreichen Ansteckungen warnen. Aber es gäbe Hoffnung, meldete n-tv, denn bald würden Impfstoffe bereitstehen.
Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums dieses Bundeslandes habe den Anstieg der Coronazahlen in NRW der Rheinischen Post berichtet. Zudem würde ein Ansteigen der Viruslast im Abwasser gemessen: "Seit Anfang August ist ein beginnender Anstieg der SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser zu beobachten. Dementsprechend weisen auch in der aktuellen Woche (Stand 16. August) alle 11 beprobten Anlagen eine steigende Tendenz auf", kommentierte der Sprecher des NRW-Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann. Zukünftig würden sich die Menschen in der kalten Jahreszeit regelmäßig mit COVID-19 infizieren.
Auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Gerald Gaß berichtete wieder über mehr positiv auf COVID-19 getestete Patienten in Intensivstationen. "Wir haben keine absolute Immunität gegen COVID-19, von daher wird es immer wieder Infektionsausbrüche geben", habe er gegenüber der Rheinischen Post erklärt. Er erwarte einen harten Infektionswinter, insbesondere in Bezug auf Atemwegserkrankungen. Er appellierte an die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Risikopatienten sowie deren Angehörige, dass sie ihren Impfstatus gegen Corona und Influenza auf dem neusten Stand halten sollten. Damit würde man potentiellen Krankenhausüberlastungen vorbeugen.
Laut einer Einschätzung des Intensivmediziners Christian Karagiannidis würden trotz des generell guten Schutzes vor schweren COVID-19-Verläufen weiterhin symptomatische Infektionen auftreten. Corona, RSV und Influenza würden im kommenden Winter zu deutlichen Arbeitsausfällen führen. "Im Herbst und Winter sollten wir auf hochvulnerable Patienten und ältere Menschen durch einen individuellen Schutz besonders achten, aber nicht mehr im Rahmen von generellen Allgemeinmaßnahmen, sondern lokal und individuell gut abgestimmt anhand des Risikoprofils", habe er im Gespräch mit der Rheinischen Post gesagt.
Ein neuer Corona-Impfstoff würde gut gegen die derzeit weitverbreiteten Varianten XBB.1.5 und EG.5 wirken, teilte Thomas Preis als Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein e.V. mit. Dieser Apothekerverband rechne mit der baldigen Auslieferung, denn BioNTech habe bereits große Mengen davon vorproduziert:
"Wir rechnen schon im Laufe des Septembers mit der Auslieferung der ersten Impfdosen des angepassten Corona-Impfstoffs. BioNTech hat bereits den an Omikron XBB.1.5 angepassten Impfstoff in großen Mengen vorproduziert. Nach der Zulassung kann dann sofort die Auslieferung an die Apotheken beginnen", sagte Preis.
Nach dem neuen Infektionsschutzgesetz, Paragraf 20c dürfen bei Personen ab dem 12. Lebensjahr nun auch Apotheker eine Corona-Impfung durchführen. Insofern kündigte Preis an: "Arztpraxen und Apotheken bereiten sich auf eine intensive Impfkampagne im Herbst vor." Das "Verimpfen der neuen Corona-Impfstoffe" würde für Arztpraxen und Apotheken wesentlich einfacher werden. Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein e.V. empfahl, sich Ende September impfen zu lassen: "Der beste Zeitpunkt für die Corona-Auffrischungsimpfung ist ab Ende September – genau wie für die jährliche Grippeimpfung."
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