Rechnungshof kritisiert Millionen-Umbauprojekt des WDR

Der Landesrechnungshof von Nordrhein-Westfalen hat am Mittwoch die Kostensteigerung beim Umbau des Filmhauses des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Köln kritisiert. Der WDR verteidigt das Vorgehen.

Die Prüfer des Rechnungshofes von Nordrhein-Westfalen haben das Vorgehen des WDR bei einem Millionen-Umbauprojekt bemängelt. Hintergrund der Prüfung war eine Kostensteigerung der laufenden Sanierung des WDR-Filmhauses in der Kölner Innenstadt. Die Kosten stiegen von den ursprünglich veranschlagten 130 Millionen auf 240 Millionen Euro.

Die Nachrichtenagentur dpa teilte mit, dass der Landesrechnungshof am Mittwoch auf Anfrage von (??) mitgeteilt hat, der WDR habe im Vorfeld der Entscheidung zur Sanierung keine ausreichende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchgeführt. Weiter hieß es von den Prüfern:

"Außerdem lag dem Verwaltungsrat vor Projektbeginn kein grober Kostenrahmen für die Gesamtbaumaßnahme vor. Der Verwaltungsrat als Aufsichtsorgan hätte dem Projekt auf dieser Basis nicht zustimmen dürfen."

Der WDR verteidigte inzwischen das Vorgehen. Die Sanierung des Filmhauses sei die wirtschaftlichste Lösung, hieß es von dort. Man komme in "wesentlichen Punkten" zu "anderen Einschätzungen" als die Prüfer. Die gestiegenen Kosten seien vor allem auf allgemeine Preissteigerungen zurückzuführen. Seit 2017 habe es eine Preissteigerung von 44 Prozent gegeben. Zudem habe der Sender vor Baustart entschieden, dass ein zentraler Newsroom in dem Haus und ein Multifunktionsraum für Gremiumssitzungen des Rundfunkrats eingerichtet werden soll. Diese seien ursprünglich nicht vorgesehen gewesen, was einen Teil der Kostensteigerungen erklärten würde.

Anlass für die Sanierung des Filmhauses sei ein Brandschutzgutachten im Jahr 2012 gewesen. Auf dessen Grundlage habe die Stadt Köln den Betrieb des 40 Jahre alten Gebäudes nur noch bis 2020 erlaubt.

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