Laut Medienberichten stimmt das Unternehmen Siemens Energy seine Investoren auf hohe Verluste im laufenden Geschäftsjahr ein. So soll allein die Beseitigung der Qualitätsmängel bei der spanischen Tochtergesellschaft Siemens Gamesa Renewable Energy S.A. (SGRE) mit rund 1,6 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Die katastrophalen Zahlen wurden vom Energietechnik-Konzern am Montag bekanntgegeben. So heißt es laut der Agenturmeldung, dass "massive Technik- und Kostenprobleme Siemens Energy im laufenden Geschäftsjahr mit rund 4,5 Milliarden Euro in die roten Zahlen drücken".
Medienzitate aus der offiziellen Mitteilung seitens der Unternehmensführung lauten:
"Aufgrund der Entwicklungen bei Siemens Gamesa überprüfen wir den aktuellen Strategie- und Maßnahmenplan im Windgeschäft."
Der Gesamtverlust bei SGRE im Windkraftanlagen-Geschäft wird auf 4,3 Milliarden Euro geschätzt, wobei der Konzern noch im Mai von nur "einem Fehlbetrag von rund 800 Millionen Euro" ausgegangen war. Die Aktie der Siemens Energie AG gab laut dem Manager Magazin "vorbörslich fast 4 Prozent nach". Im Juni war bereits ein "beispielloser Kurssturz" erfolgt. Die Reaktionen auf die jüngsten Entwicklungen lauten demnach:
"Rund 1,6 Milliarden Euro werde es kosten, die Schäden an Rotorblättern und Lagern bei den Onshore-Plattformen 4.X und 5.X von Siemens Gamesa zu beheben. Die Turbinen liefen aber, die Reparaturen sollen größtenteils 2024 und 2025 stattfinden. Als Konsequenz will sich Siemens Gamesa von einigen Lieferanten trennen.
600 Millionen Euro veranschlagt Siemens Energy für die aus dem Ruder laufenden Material- und Beschaffungskosten bei Offshore-Windrädern und den holprigen Hochlauf, bei dem Fabriken auf größere Turbinen umgerüstet und Mitarbeiter angelernt werden müssen."
Die Webseite Investing.com fasst den jüngsten Status quo des Energietechnikkonzerns so zusammen:
"Unter dem Strich vervielfachte sich der Verlust im dritten Quartal (per Ende Juni) auf 2,9 Milliarden Euro, nach einem Minus von 564 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Das Ergebnis wurde zusätzlich noch durch eine Abschreibung von 700 Millionen Euro auf latente Steuern belastet."
Demgegenüber zeigten sich die Zahlen im übrigen Energietechnik-Geschäft der Siemens Energy AG stabil und positiv. Sowohl im Geschäft mit Gasturbinen und Energienetzen wie auch im Bereich Transformation der Industrie konnten die operativen Ergebnisse gesteigert werden, legt der Artikel von Investing.com dar.
Analysten hätten laut n-tv mit deutlich geringeren Verlusten im Windkraftanlagengeschäftgerechnet. Die von S&P Global Intelligence zusammengestellte Konsensschätzung war demnach nur "von gut 1,1 Milliarden Euro bereinigtem Konzernverlust und einem Nettofehlbetrag von 1,06 Milliarden Euro ausgegangen".
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