Russisch-deutsche Ölpipeline "Druschba" nach Leck in Polen unterbrochen

Einer der Stränge der Ölpipeline "Druschba", die unter anderem Deutschland mit russischem Öl versorgt, ist seit der Nacht zum Sonntag nach einem Leck in Polen unterbrochen. Die Ursachen sind derzeit noch unklar.

Einer der zwei Stränge der Druschba-Ölpipeline nach Deutschland wurde aufgrund eines Lecks in Polen abgeschaltet, teilte der polnische Druschba-Betreiber PERN am Sonntagmorgen mit.

Die Abschaltung ist offenbar schon gestern am späten Abend erfolgt, der zweite Strang soll nach Angaben des Betreibers weiter funktionieren: 

"Am Samstagabend stellten die Automatisierungssysteme von PERN einen Druckabfall in der Druschba-Pipeline im Gebiet Hodech an einem der beiden Stränge des westlichen Abschnitts fest, der Öl nach Deutschland transportiert. Die Pumpen des beschädigten Strangs wurden sofort gestoppt", teilte das Unternehmen mit.

Es bestehe keine Gefahr für die Gesundheit und das Leben der Anwohner, betonte der Betreiber. Die Ursachen des Lecks sind derzeit unklar, das Unternehmen untersucht nun die Hintergründe des Unfalls.

Der PERN-Einsatzdienst und die staatliche Feuerwehr sind derzeit vor Ort. Die Reinigung des Grundstücks, auf dem das Öl ausgelaufen ist, soll beginnen, sobald die Reparaturarbeiten abgeschlossen sind.

Die Druschba-Ölpipeline hat ihren Ursprung in Almetjewsk, führt durch Brjansk und teilt sich dann in zwei Abschnitte: den nördlichen Abschnitt (durch Weißrussland und Polen in Richtung der Raffinerie im brandenburgischen Schwedt) und den südlichen Abschnitt (durch die Ukraine in Richtung Ungarn, Slowakei und Tschechische Republik). Sie war in den Jahren 1959 bis 1964 von den damaligen RGW-Staaten errichtet worden.

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