Geschäftsleitung der Acura Kliniken Baden-Baden über Lauterbach: "Ab in die Hölle" oder "Hitzetod"

Die Geschäftsleitung der Rheumaklinik fiel bereits mehrmals mit pointierten und provokativen Texten zur Arbeit der Gesundheitsminister auf. Der amtierende Gesundheitsminister Karl Lauterbach wird nun erneut scharf attackiert. Es stelle sich die Frage, ob man ihn "als Patienten in eine von ihm ausfinanzierte Psychiatrie" überweisen sollte.

Die gesamte Gesundheitsbranche in Deutschland leidet seit Jahren unter den umstrittenen Warnappellen und Sparmaßnahmen der verantwortlichen Gesundheitsminister. Jens Spahn, gelernter Bankkaufmann der CDU, brachte zu Beginn der Corona-Krise im Jahr 2020 sein Wissen ein, ohne dass dieses auf jahrelanger persönlicher Erfahrung im Gesundheitsbereich fußte. Mit Karl Lauterbach folgte ein Mediziner mit fraglichen Biografieangaben, vordergründig als gefürchteter und kompromissloser Karrierist im Einsatz. Der Geschäftsleitung der Acura Klinik Baden-Baden, ein Krankenhaus gegen Rheuma und Schmerz, platzte jetzt erneut die sprichwörtliche Hutschnur. In einem längeren Text erfolgte eine unmissverständliche Abrechung mit dem Mahner der Stunde.

So lautet es in der Generalabrechnung einleitend in einem Facebook-Text vom 1. August:

"Schickt diesen Typen in die Hölle und wünschen wir ihm den baldigen Hitzetod!

Oder überweisen ihn als Patienten in eine von ihm ausfinanzierte Psychiatrie. Während er im heißen Italien und auf dem heissen CSD in Köln Spaß hat, phantasiert er über Hitzeschutz und belehrt erfahrene Pflegekräfte über Wasser in deutschen Pflegeheimen. Traurig, dass die Hausärzteverbände mitmachen. Aber es gibt auch für Euch keinen Euro mehr!"

Dirk Schmitz, verantwortlicher Autor des Klinikbeitrags, erinnert daran, dass die "Pflegebranche aber gerade stirbt", und zwar "nicht an der Hitze", wie der "Dummschwätzer labert". Lauterbach würde von den realen Problemen und Gründen ablenken, indem er "Ablenkungsmanöver" veranstalte und von "Pseudototen" fabuliere. Weiter heißt es in dem Text aufklärend zur Realität vom Status quo deutscher Krankenhäuser:

"Wer in ein Heim einzieht, der musste im ersten Halbjahr 2023 durchschnittlich 2.548 Euro im Monat bezahlen. 15,8 Prozent mehr als noch 2022. Die Heime erheben die Beiträge aber nicht wegen Gewinnmaximierung. Sondern, weil sie selbst um ihr Überleben kämpften. Derzeit geht eine Insolvenzwelle durch die Branche. Auch unser Pflegeheim rechnet knapp.

Das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen berichtet, dass es allein in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres mehr Insolvenzen gegeben habe als im gesamten Jahr 2022."

Verantwortliche Wohlfahrtsverbände hätten den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) dahingehend angeschrieben, dass "die Pflege-Angebote nicht ausreichend gegenfinanziert würden". Ein Sozialdezernent wird mit den Worten zitiert:

"Jedem ist klar, der in diesem Feld unterwegs ist, dass dieses System auf jeden Fall zusammenbrechen wird in der Zukunft."

Schmitz verweist auf die Webseite Pflegemarkt.com, die in einem aktuellen Artikel "detailliert über die bundesweite Insolvenzwelle" in der Branche berichtet. So heißt es weiter:

"Große Anbieter sind darunter. Allein von deren Fällen des Jahresanfangs sind rund 19.000 Pflegeplätze betroffen. 'Die Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter, die Pflegebedürftigen und ihre Familien sind oft verheerend', schreibt Autor Yannic Borchert. Er hat für seine Analyse nur Großinsolvenzen berücksichtigt. Anbieter mit weniger als 1.000 Plätzen tauchen daher in der Statistik nicht auf. Sterben leise."

Die durch die Insolvenzwelle verursachte Beunruhigung bei den Mitarbeitern stelle daher "eine große Belastung" dar:

"Die einen wissen nicht, ob am Monatsanfang Geld aufs Konto kommt. Die anderen sorgen sich, wo sie in Zukunft weiterleben. Im Extremfall Räumung."

Die Ursachen für die akute Pflegekrise und die Probleme für die Häuser und Heime existieren laut Schmitz aus unterschiedlichen Gründen:

"Weil die Pachten steigen, steigen die Eigenanteile – aber die können sich viele Bewohner nicht mehr leisten. Also bleiben wiederum Plätze unbesetzt und die Heime geraten in weitere finanzielle Schieflage. Oder die Heime können keine Mitarbeiter finden, folglich nicht alle Plätze belegen und müssen auf Einnahmen verzichten. Hinzu kommt die ohnehin hohe Inflation in Deutschland – samt den weltweit höchsten Energiepreisen. Dazu exorbitante Gehaltssteigerungen."

Minister Lauterbach hätte für den Sommer eine Pflegereform angekündigt. Diese hätte dann daraus bestanden, "dass er die Beiträge zur Pflegeversicherung für alle Unternehmen und Arbeitnehmer erhöhte". Abschließend heißt es:

"Dann entlastete er kinderreiche Arbeitnehmer im Beitrag. Die Kosten sattelte er kinderlosen Arbeitnehmern zusätzlich zur ersten Steigerung noch oben drauf. Danach hatte er schnell wieder Zeit für die Plakate gegen den Hitzetod. Die ermahnen zum Trinken bei hohen Temperaturen – vorausgesetzt, dass es die Heime dann noch gibt."

Die Reaktionen der Leser müssen mehrheitlich positiv ausgefallen sein, da Schmitz am Wochenende auf Facebook schrieb:

"Wir sind überwältigt. Unser ‒ zugegeben übellaunig ‒ kommentierender, aber in der Sache zutreffender Beitrag über den meines Erachtens unfähigen Bundesgesundheitsminister und obersten deutschen Hitze-Apostel (welche deutsche Extremhitze?) hat ein völlig unerwartetes Super-Echo für ein Akut-Krankenhaus gefunden, an dem wir Sie teilhaben lassen wollen.

Wir haben wohl den Nerv der deutschen Bürger, Klinikmitarbeiter und Patienten getroffen."

Schmitz informierte darüber, dass die Station Radio Regenbogen eine Interview-Anfrage zusandte, ob "Sie, liebe Leser, in Mehrheit Corona-Leugner seien. Nein, glaube ich nicht. Mal sehen, was Regenbogen daraus macht". Radio Regenbogen ist einer von drei privaten Bereichssendern in Baden-Württemberg.

Der attackierte Gesundheitsminister hat bis dato noch nicht auf seiner favorisierten Info-Plattform Twitter (X) reagiert. Dafür verwies Lauterbach am 5. August auf ein Zitat des deutsch-amerikanischen Schriftstellers Charles Bukowski:

"Das Problem mit der Welt ist, dass die intelligenten Menschen voller Zweifel sind, während die dummen Menschen voller Vertrauen sind."

Lauterbach ergänzte mit der persönlichen Feststellung: "Das wird auch in der Politik berichtet…".

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