Rentner beklagt: "Der Staat holt sich die Häuser zurück"

Ein Rentner beklagt sich in einem Leserbrief in einer Lokalzeitung über die schwierige Lage alter Menschen. Er habe immer viel gearbeitet, damit es die Kinder einmal besser hätten. Davon könne nun aber keine Rede mehr sein. Der Staat sorge dafür, dass man sich Eigentum nicht mehr leisten könne.

Ein Leserbrief, den ein Rentner an die Lokalzeitung Gäubote aus Herrenberg in Baden-Württemberg geschrieben hat, kursiert derzeit in den sozialen Netzwerken. Kurt Seeger aus Öschelbronn gibt in dem Brief seiner Verbitterung darüber Ausdruck, dass ihm von seinem mühsam in der Nachkriegszeit erarbeiteten Wohlstand nichts bleibe, was er seinen Kindern hinterlassen könnte.

Er sei in der Kriegszeit geboren und in einer neunköpfigen Familie aufgewachsen, "arm wie die Kirchenmäuse". Das Arbeiten habe er schon als Kind gelernt. Er habe Glaser gelernt, mit 29 Jahren geheiratet und drei Kinder großgezogen. Mehrmals habe er den Beruf gewechselt, "damit mehr Geld ins Haus kommt".

"Mit 36 Jahren haben meine Frau und ich angefangen, ein Haus zu bauen, fast alles in Eigenleistung, mithilfe der Verwandtschaft. Ein Jahr bis zu 17 Stunden am Tag, ohne Pause und Urlaub. Ein Leben lang geschuftet und sich die Knochen kaputt gemacht. Dachte immer, die Kinder sollen es mal besser haben."

Doch das sehe er heute im Alter anders. In Abwandlung eines alten Gedichtes schrieb der Rentner:

"Denn mein Haus ist mein und doch nicht mein, dem Nächsten wird es auch nicht sein, den Dritten trägt man auch zu Grabe, sag mir, wem gehört dieses Haus (der Regierung, der neuen Grundsteuer, der Wärmepumpe, etc.)."

Er und seine Frau seien infolge ihres harten Arbeitslebens schwerbehindert. Seine Frau habe er drei Jahre lang zu Hause gepflegt. Als das nicht mehr gegangen sei, habe er sie ins Pflegeheim gegeben. Wegen der Zuzahlung von monatlich 3.600 Euro bleibe ihm nichts von seiner Rente und er müsse sich von seinen Kindern aushalten lassen:

"Das ist mein Wohlstand in Deutschland. Für die alten und kranken Menschen hat unser Staat nichts übrig, die kosten nur Geld, sollten am besten alle Alten vor Rentenbeginn gleich sterben."

Doch damit nicht genug:

"Und nun kommen die Grünen, die ganz Schlauen! Straßenkleber, Heizung, Wärmepumpen, etc., immense Kosten für uns, der deutsche Michel kämpft ums Überleben."

Seegers bitteres Fazit:

"Früher hat unser Lehrer gesagt: Ihr werdet euch noch wundern, wenn das Zeugnis kommt. Heute wird sich die Regierung wundern und täte gut daran, den Unmut der Bevölkerung abzustellen mit ihrer Gängelei. Das Fazit, der Staat holt sich die Häuser zurück, die früher mit viel Schweiß gebaut wurden. Weil es sich keiner mehr leisten kann, ein Eigentum zu besitzen."

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