Das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall hat den Bau einer neuen Fabrik zur Produktion von Rumpfmittelteilen für den US-amerikanischen Tarnkappenbomber F-35 des US-Unternehmens Lockheed Martin begonnen. Im nordrhein-westfälischen Weeze soll auf einer Fläche von 60.000 Quadratmetern ab 2025 die Produktion gemeinsam mit dem US-Unternehmen Northrop Grumman beginnen.
Am Dienstag wurde mit einem symbolischen Spatenstich dafür das Startsignal gegeben. Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst (CDU) lobte dabei die Entscheidung für den Fabrikneubau. Die Stellvertretende Ministerpräsidentin von NRW und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen), die am Spatenstich teilnahm, schrieb auf Twitter:
"Als Industrieministerin freue ich mich, dass das Unternehmen hier bei uns in Arbeitsplätze und Infrastruktur investiert und so eine zentrale Schlüsseltechnologie in unserem Bundesland langfristig gehalten werden kann."
Atomwaffenfähige Tarnkappenbomber für die Bundeswehr
Für mindestens 400 F-35-Tarnkappenbomber soll Rheinmetall künftig Rumpfmittelteile liefern. Für 8,3 Milliarden Euro soll die Bundeswehr 35 dieser Kampfflugzeuge ab 2026 erhalten. Die Kampfjets F-35 sind atomwaffenfähig und dürften im Zuge der sogenannten nuklearen Teilhabe Deutschlands bei Bedarf US-amerikanische Kernwaffen abwerfen. Geplant ist, dass die Maschinen nach dem Training der deutschen Piloten ab 2027 am Fliegerhorst Büchel in der Eifel stationiert werden.
Laut Rheinmetall sollen auf dem Gelände außerdem auch "Logistik- und Lagerbereiche, Forschungs- und Erprobungszentren, Schulungsräume und Qualitätskontrolle" untergebracht werden.
Auch der parteilose Bürgermeister von Weeze, Georg Koenen, begrüßte gegenüber dem WDR die positiven Auswirkungen der Ansiedlung von Rheinmetall in seiner Stadt als "einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung Weezes". Kritische Stimmen hätte er bislang kaum wahrgenommen.
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