Jeder vierte Deutsche arbeitet auf Mindestlohnniveau

Knapp ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland verdient nur knapp über dem Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde. Laut Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch wirke sich das niedrige Lohnniveau bereits heute negativ auf die Rentenkassen aus.

Jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland verdient nur knapp über dem Mindestlohnniveau. Das geht aus einer Antwort des Statistischen Bundesamtes auf eine Anfrage der Linkspartei hervor. Demnach verdienten im April rund 9,3 der insgesamt 40 Millionen Beschäftigten weniger als 14 Euro brutto in der Stunde. 15 Prozent erhielten den Mindestlohn, der aktuell 12 Euro beträgt.

Der Co-Vorsitzende Bundestagsfraktion der Linken, Dietmar Bartsch, sagte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass das Lohnniveau in Deutschland deutlich zu niedrig sei. Auch als Inflationsausgleich wären jetzt 14 Euro Mindestlohn nötig.

Die Mindestlohn-Kommission hatte zuletzt empfohlen, den Mindestlohn in zwei Stufen zu erhöhen: 2024 um 41 Cent auf 12,41 Euro und 2025 um weitere 41 Cent auf 12,82 Euro. Bartsch nannte diese Erhöhung einen "dramatischen Reallohnverlust".  Durch das niedrige Lohnniveau verliere die Rentenkasse bereits heute viele Milliarden Euro und es drohe millionenfache Altersarmut.

Mehr zum Thema – Umfrage: Fast die Hälfte der 50- bis 65-Jährigen will auch im Ruhestand arbeiten