Medienbericht: Deutschland hat keine einzige kampffähige Division

Einem Medienbericht zufolge soll Deutschland derzeit über keine einzige kampffähige Division verfügen. Und selbst wenn eine solche aufgestellt würde, fehlte es ihr an Munition, da die NATO-Länder alle Munition an die Ukraine abgeben. Die erste von drei Divisionen soll nun bis 2025 gebildet werden.

Deutschland soll derzeit keine einzige kampffähige Division haben, wobei die Behörden planen, die erste von drei dieser Armee-Einheiten bis 2025 zu schaffen. Dies berichtete Reuters am Montag. Eine Division ist eine Militäreinheit mit mehr als 20.000 Soldaten. Bis 2025 soll die erste von drei deutschen Divisionen etabliert werden, die zweite dann im Jahr 2027 folgen.

Wie der Inspekteur des Heeres der Bundeswehr, Alfons Mais, gegenüber Reuters mitteilte, sei Deutschland entschlossen, im Jahr 2025 die am besten ausgerüstete Division unter den europäischen NATO-Verbündeten zu haben. Die Agentur zitiert ihn mit den Worten:

"Ich bin sehr optimistisch, dass wir es schaffen werden."

Er fügte hinzu, dass die Division zunächst über 80 bis 90 Prozent des erforderlichen Personals verfügen werde und dass die Pläne mit der NATO abgestimmt seien. Laut Mais werde Deutschland zunächst zwei mechanisierte Brigaden bereitstellen, die dann durch eine niederländische Brigade verstärkt werden sollen. Eine Brigade kann etwa 5.000 Soldaten betragen. Der Generalleutnant betonte außerdem, dass "dies in jedem Fall ausreichen wird, um im Jahr 2025 die am besten ausgerüstete Division aller europäischen NATO-Partner zu stellen."

Allerdings könnte es sich schwierig gestalten, die Division bis 2025 mit ausreichend Munition zu versorgen, weil die westlichen Länder derzeit riesige Mengen an Munition nach Kiew liefern und somit ihre Bestände erschöpfen. Mais sagte:

"Wenn wir Munition an die Ukraine ausgeben, haben wir sie selbst nicht mehr zur Verfügung, bis neue Bestellungen auftreten.

Man kann keine Munition in einem Baumarkt kaufen, die Produktionskapazitäten sind in den letzten 30 Jahren geschrumpft."

Dies sei außerdem ein Problem, mit dem alle NATO-Partner konfrontiert seien, so Mais. Er unterstützte aber die Aussage des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg, wonach die Hilfe für die Ukraine derzeit eine größere Priorität habe als die Einrichtung einer nationalen Division.

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