Der Höhenflug der AfD – vor allem in Ostdeutschland – hält weiter an. Laut einer neuen Insa-Umfrage erreicht die AfD in Brandenburg 28 Prozent. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als die den Ministerpräsidenten in Potsdam stellende SPD, wie die Welt am Dienstag berichtet.
Im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2019 wären das für die AfD 4,5 Prozentpunkte mehr. Die SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke hätte mit ihren 21 Prozent hingegen fünf Punkte weniger als damals.
Die CDU kommt laut der Umfrage nur noch auf 18 Prozent. Die Grünen liegen bei neun Prozent, die Linke fällt auf zehn Prozent und die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler auf fünf Prozent. Die FDP liegt nur bei drei Prozent. Somit würde die derzeit in Brandenburg regierende "Kenia-Koalition" aus SPD, CDU und Grünen nur 48 Prozent der Wähler auf sich vereinen. Die nächste Landtagswahl in Brandenburg findet am 22. September 2024 statt.
Insa befragte vom 26. Juni bis zum 3. Juli insgesamt 1.000 Bürger in dem nordostdeutschen Flächenland. Auch in früheren Umfragen, zuletzt von Insa für den Nordkurier im April, war die AfD in Brandenburg bereits stärkste Kraft. In einer Erhebung von Infratest dimap für den Rundfunk Berlin-Brandenburg lag die AfD in dem Bundesland gleichauf mit der CDU.
Die AfD hat in einer bundesweiten Insa-Umfrage einen neuen Rekordwert erreicht und liegt nun 4,5 Prozentpunkte hinter der Union. Der Meinungstrend der Bild sieht die Zustimmung zur AfD laut Vorabbericht bei 21 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte) und zur CDU/CSU auf 25,5 Prozent (minus ein Punkt).
Die SPD kommt auf 19 Prozent (minus 0,5 Prozent) und die Grünen auf 14,5 Prozent (plus ein Prozent). Die FDP stagniert demnach bei 6,5 Prozent, die Linke legt 0,5 Punkte auf fünf Prozent zu.
Insa-Chef Hermann Binkert kommentierte die Zahlen mit den Worten:
"Nur noch zwei Vier-Parteien-Bündnisse führen zu Mehrheiten. Die Union aus CDU und CSU bleibt die stärkste Kraft, wird aber von der AfD herausgefordert. Die Statik der politischen Landschaft in Deutschland verändert sich. Ohne und gegen die Unionsparteien könnte dennoch derzeit nicht regiert werden."
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