Eine Gruppe, die sich selbst "Smash Cruiseshit" nennt, hat am Sonnabend im Hafen von Rostock-Warnemünde mit Schlauchbooten und Kanus das Kreuzfahrtschiff "Aida Diva" zwei Stunden lang am Auslaufen gehindert.
Vor dem Bug des 252 Meter langen Ozeanriesen entrollten die Aktivisten mehrere Plakate, auf denen sie unter anderem "Make cruiseships history" (Lasst Kreuzfahrtschiffe Geschichte werden) und "Seenotrettung im Mittelmeer statt Luxusdampfer in jedem Meer" forderten. Einige an der Aktion Beteiligte versuchten auf das Schiff zu gelangen. Zudem kletterten zwei Personen am Kreuzfahrtterminal auf Laternen.
Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 20 bis 30 Kräften im Einsatz. 15 Aktivisten seien festgenommen worden, sie sollten zur Identifizierung zur Bundespolizei gebracht werden, weil sie sich nicht ausweisen wollten. Es wurden Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
Die Blockade konnte nach etwa zwei Stunden geräumt werden und das Schiff mit Verspätung auslaufen.
Nach Angaben der Kreuzfahrtreederei habe die zweistündige Verzögerung des Auslaufens der "Aida Diva" in Rostock keine Auswirkungen auf den weiteren Verlauf ihrer Reise. Die Verspätung könne gut aufgeholt werden, weil der Sonntag ohnehin als ein Tag auf See geplant gewesen sei. Das Schiff brach zu einer fünftägigen Kreuzfahrt auf und soll erst am Montag um 10 Uhr in Stockholm, der ersten Station der Reise, festmachen.
Die Gruppe "Smash Cruiseshit" fordert den sofortigen Stopp aller Kreuzfahrten. Bereits 2019 und 2022 gab es ähnliche Aktionen der Gruppe in Kiel, wo das Auslaufen von Kreuzfahrtschiffen ebenfalls um mehrere Stunden verzögert wurde.
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