Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes (GUR) Kirill Budanow wurde bei einem russischen Raketenangriff auf das Kiewer Hauptquartier des Dienstes schwer verletzt. Dies hat ein Angehöriger der russischen Sicherheitsorgane RIA Nowosti bestätigt.
Aufgrund einer schweren Verwundung sei Budanow nach Deutschland ausgeflogen worden und befinde sich nun im Berliner Bundeswehrkrankenhaus.
"Nach Informationen, die die russischen Sicherheitsdienste von Quellen im ukrainischen GUR erhalten haben, wurde Kirill Budanow bei einem russischen Angriff am Morgen des 29. Mai auf das GUR-Gebäude auf der Rybalski-Insel in Kiew verwundet. Eine russische Rakete flog in das Büro neben Budanows Büro", so die Quelle.
Wie der Mitarbeiter gegenüber der Nachrichtenagentur ausführte, wurde Budanow aus den Trümmern befreit und anschließend mit einem Hubschrauber zum Militärstützpunkt Rzeszów in Polen evakuiert. Von dort wurde er mit einem eigens von der US-Luftwaffenbasis Ramstein eingeflogenen Learjet des Typs C-21A (Kennung: 84-0087), der der 86th Air Medical Evacuation Squadron der US-Luftwaffe zugeordnet ist, nach Berlin gebracht. Dieser Flug ist auch in den Daten des Portals Flightradar abrufbar (Bezahlschranke).
Die russische Seite machte unter Verweis auf Quellen im ukrainischen Militärgeheimdienst sogar Angaben zum aktuellen Aufenthaltsort Budanows. Demnach wird der ukrainische Militärgeheimdienstchef zurzeit im Berliner Bundeswehrkrankenhaus in der Scharnhorststraße 13 behandelt. Auf dieselbe Quelle gehen Berichte zurück, wonach sich Budanow mittlerweile in einem kritischen Zustand befinden soll.
Am 29. Mai hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, dass ein massiver Raketenangriff auf ukrainische Flugplätze, Gefechtsstände und Radarstationen erfolgt sei. Ukrainische Sender berichteten unter Berufung auf Personen in Kiew von Einschlägen im Bereich des GUR-Sitzes auf der Rybalski-Insel. Der Straßenverkehr wurde dort unterbrochen. Am nächsten Tag erklärte der ehemalige Abgeordnete der Werchowna Rada Ilja Kiwa, dass das Hauptquartier des ukrainischen Geheimdienstes zerstört worden sei.
Auffällig war, dass Budanow seit dem 29. Mai nicht mehr öffentlich in Erscheinung trat. Allerdings postete Budanow (oder jemand in seinem Namen) an diesem Tag um 15.20 Uhr ein Video auf seinem Telegram-Kanal, in dem er Moskau mit einer schnellen Reaktion auf die Raketenangriffe drohte. Den Angaben von Flightradar zufolge war das Flugzeug, das den GUR-Chef abholen sollte, einige Stunden zuvor gestartet. Allerdings sind die Aufnahmedaten des Budanow-Videos unklar. Das offizielle Kiew hat seinerseits bisher alle Gerüchte über den möglichen Tod Budanows dementiert, aber auch keine Angaben über seine Verletzungen oder dazu gemacht, wo sich der Geheimdienstchef seither aufhält oder in welchem Zustand er sich befindet.
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