Berliner Einwanderungsamt "kurz vor Dysfunktionalität"

Der Leiter des Berliner Einwanderungsamtes, Engelhard Mazanke, schlägt Alarm. Die Behörde stehe kurz vor ihrer Belastungsgrenze. Laut Mazanke seien allein in einem einzigen Arbeitsbereich 10.000 Mails unbeantwortet. Visa-Verfahren müssten vereinfacht und rechtliche Rahmen geändert werden, so Mazanke.

Das Berliner Einwanderungsamt steht laut eigenen Angaben kurz vor dem Kollaps. Nach Angaben seines Leiters Engelhard Mazanke ist das Amt am Rande der Belastungsgrenze.

"Wir haben allein in dem Bereich 'Studierende/Fachkräfte' 10.000 offene Mails", sagte Mazanke einem Medienbericht zufolge am Donnerstag. Er fügte hinzu:

"Das ist kein Zustand, den wir dauerhaft den Mitarbeitenden, aber vor allem den Kunden zumuten können."

Es müssten Visa-Verfahren vereinfacht und rechtliche Rahmen geändert werden, forderte Mazanke. Mit ihren Problemen stehe die Behörde alles andere als allein da:

"Wir sind bundesweit an der Grenze zur Dysfunktionalität."

Von den Bund-Länder-Beratungen, die am Donnerstag in Berlin stattfinden, erhoffe er sich, dass die Länderchefs den Ausländerbehörden mehr Personal zur Verfügung stellten. Die Mitarbeiter nutzten bereits alle rechtlichen und technischen Möglichkeiten, um schneller zu sein.

Außerdem benötigten die Behörden Mazanke zufolge mehr Mittel. Der Amtsleiter dazu:

"Willkommenskultur kostet Geld. Aber dieses Geld ist, vor dem Hintergrund der demografischen Probleme, eine sehr gute Investition in unsere Zukunft. Die Menschen, die kommen, werden künftig die Gesellschaft tragen."

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