Der Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion Dietmar Bartsch will mit seiner Partei der AfD vor allem im Osten Deutschlands etwas entgegenstellen. Der Welt teilte Bartsch zum Höhenflug der AfD mit:
"Wir als Linke haben natürlich eine Mitverantwortung."
Vor allem in Ostdeutschland sei es "auch unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die AfD nicht stärkste Partei wird". Bartsch wirkte aber nicht so, als ob er an den programmatischen Pfeilern der Partei rütteln wolle. Da man einige Ämter bekleidete, werde man viel eher als Partei des Establishments wahrgenommen. Bartsch betonte:
"Wenn wir in Ostdeutschland vor einigen Jahren noch bei 30 Prozent waren und jetzt bei gut zehn Prozent sind, dann müssen wir natürlich fragen: Warum ist das so? Da gibt es einige objektive Dinge – ja, wir sind vielfach in Verantwortung und werden deshalb auch verantwortlich gemacht für Dinge, für die wir teilweise auch objektiv nichts können. Aber wir sind nun mal in Regierungsverantwortung. Oder stellen Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte – und damit sind wir nicht mehr die erste Protestadresse gegen Berlin, gegen Brüssel. Das ist vielfach die AfD."
Vor allem innerlinke Differenzen sieht Bartsch als Hauptgrund für die schlechten Werte der Partei – und den Höhenflug der AfD. Er ergänzte: "Natürlich ist für uns sehr negativ, wenn wir als Linke als zerstrittene Partei wahrgenommen werden." Dadurch würden die guten "Konzepte" seiner Partei verwaschen – welche er konkret meinte, blieb allerdings unklar. Stattdessen resümierte er:
"Ich glaube, es liegt sehr, sehr stark am Streit in der Linken. Wenn die Bürgerinnen und Bürger, die sich ja nicht tagtäglich mit Politik befassen, das Gefühl haben, da wird gestritten, was dann auch noch durch unsere politischen Konkurrenten, aber auch durch Medien befördert wird und weniger inhaltliche Angebote vorne stehen, dann ist das für viele Leute abschreckend. Dann sagen die, ich erlebe das tagtäglich, was ist da bei euch los, ich finde vieles vernünftig, aber im Moment kann man euch doch nicht wählen."
Bartsch forderte daher "harte Arbeit" von seiner Partei, die sich auch stärker gegen die "desaströse Ampelpolitik" stellen solle.
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