Die Wochenzeitung Die Zeit hat nach heftigen Anfeindungen den Twitter-Link zu einem aktuellen Artikel gelöscht, der den auch durch Migration verursachten demographischen Wandel thematisierte. Das berichtet die Junge Freiheit. Der Essay der Redakteurin Vanessa Vu hatte zuerst den Teaser:
"Integration war gestern: Deutschland ist das zweitgrößte Einwanderungsland der Welt und die Urdeutschen dürften auf absehbare Zeit zu einer numerischen Minderheit unter vielen werden. Und nun?"
Später wurde dieser abgeändert in: "Deutschland will nicht begreifen, was es heute ist: ein Land, in dem Migranten nicht mehr Minderheit sein werden, sondern gefragter denn je. Kommen da noch alle mit?"
Im Artikel wird versucht, den Leser davon zu überzeugen, dass Deutschland fast immer ein Einwanderungsland war, und verweist beispielsweise auf Preußen, das ausländische Arbeitskräfte importierte – diese Einwanderer waren aber fast ausschließlich Europäer und Christen – ein großer Unterschied zu heute. In dem Artikel wurde auch behauptet, dass Deutschland "jetzt sicherer denn je" sei. Belege dafür gibt es keine.
Als Reaktion gab es auch von ungewohnter Seite Kritik. Unter anderem der EU-Abgeordnete Erik Marquardt (Grüne) stellte sich verblüfft die Frage: "Bitte was?" Wenig später war dieser Tweet allerdings wie der ganze Artikel bei Twitter aus dem Netz verschwunden. Noch mehr Kritik gab es aus dem konservativen Lager. Der "Pleiteticker" des ehemaligen Bild-Chefs Julian Reichelt kommentierte den Artikel mit den Worten:
"Die Deutschen werden zur Minderheit im eigenen Land? Wer das sagt, gilt eigentlich als rechter Verschwörungstheoretiker. Doch „Die Zeit“ schreibt nun ganz nüchtern: Die Deutschen werden die Macht im eigenen Land verlieren."
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