Die FDP hat ihren Vorsitzenden Christian Lindner für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Beim Bundesparteitag in Berlin stimmten 88 Prozent der Delegierten für Lindner. Auf Lindner entfielen 511 der abgegebenen 579 Stimmen. 51 Delegierte stimmten mit Nein, 17 enthielten sich. Lindner bedankte sich "für diese besondere Rückenstärkung". Vor zwei Jahren hatte er bei seiner Wahl, wenige Monate vor der Bundestagswahl, 93 Prozent der Delegiertenstimmen erhalten.
Zuvor hatte Lindner in einer Rede die Koalitionspartner der FDP, Bündnis 90/Die Grünen und die SPD, zur Einhaltung der Schuldenbremse aufgefordert. Sie sei nicht "irgendein Fetisch", sondern ein "Gebot der ökonomischen Klugheit". Zudem müsse man die hohe Inflation in den Griff bekommen. Steuererhöhungen schloss er hingegen aus. Mit Blick auf weitere Streitpunkte in der Ampel-Koalition wie die neuen gesetzlichen Vorlagen zum Heizungsaustausch sagte er, der Entwurf sei "noch nicht das, was am Ende vom Bundestag beschlossen werden sollte". Zur Kindergrundsicherung wies Lindner darauf hin, dass bereits vieles für Kinder getan worden sei. In seiner Rede nahm er auch Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) zur Brust.
Zudem warb er bei seiner Partei um Verständnis für die oft langwierige Entscheidungsfindung in der FDP. "Es ist ja so in dieser Koalition, dass wir um viele Fragen ringen müssen", sagte Lindner in seiner Rede in Berlin. Auf dem Parteitag wurde auch betont, dass die Partei ihr liberales Profil schärfen wolle.
"Wir kämpfen für den Wert der Freiheit, für wirtschaftliche Vernunft, faire Lebenschancen und ein modernes, nicht-linkes Deutschland", sagte Lindner. "Der Auftrag ist eben noch nicht erfüllt. Wir stehen gemeinsam erst am Anfang."
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