Zu Jahresbeginn richtete die AfD-Bundestagsfraktion eine sogenannte "Kleine Anfrage" an die amtierende Bundesregierung. Der Titel lautete: "Zahlungen von Bundesministerien an Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und privatrechtlicher Medien".
Die Beantwortung ergab, dass zwischen 2018 und Ende 2022 Steuergelder im Wert von 1.471.828,47 Euro an Journalisten für Moderationen, Texte, Lektorate, Fortbildungen, Vorträge und andere Veranstaltungen seitens der Politik gezahlt wurden.
Die Bundesregierung veröffentlichte in Verbindung mit ihrer Antwort eine entsprechende Tabelle, bei der jedoch potenzielle journalistische Dienstleister lediglich mit einer Nummer, also ohne Klarnamen aufgelistet wurden. Nach Recherchen der Webseite pleiteticker.de kann nun belegt werden, dass es sich bei "Journalist_in 34" um den bekannten Moderator Eckart von Hirschhausen handelt. Diesbezüglich heißt es in dem Artikel:
"Vom Auswärtigen Amt wurde Hirschhausen im April 2021 für eine Moderation zu einem seiner Lieblingsthemen bezahlt: Corona. Thema der Veranstaltung war: 'Ist der COVID-Impfstoff global gerecht verteilt? COVAX und die deutsche Impfdiplomatie'."
Wie hoch die Gesamtsumme dabei ausfiel, die von Hirschhausen für seine Tätigkeit erhalten hatte, ist jedoch unklar, da das Auswärtige Amt im Gegensatz zu anderen Ministerien und Einrichtungen bei der verspäteten Beantwortung diese Zeile leer ließ:
Von Hirschhausen taucht laut Pleiteticker-Artikel auf einer "längeren Liste von Journalisten auf, bei welchen nicht die einzelnen Honorare, sondern lediglich die Gesamtvergütung aufgeführt" wurde. Im Schnitt erhielten die Journalisten demnach vom Auswärtigen Amt (AA) "3.846 Euro – bei von Hirschhausen ist aufgrund seiner Prominenz aber auch eine höhere Summe möglich", so die Mutmaßung.
Von Hirschhausen stellte im gesamten "Corona-Krisenzeitraum" in den Jahren 2020 bis Ende 2022 die Sturmspitze in der A-Liga prominenter Maßnahmenunterstützer der Bundespolitik. Hierbei sollte an seine breite und aggressive Rolle als sogenannter "Impfluencer" erinnert werden. Weiter heißt es zu von Hirschhausens dotierten Nebentätigkeiten:
"Vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat Hirschhausen 2021 für eine Moderationstätigkeit sowie einen Auftrag im Rahmen von 'Social Media' parallel weitere 4.812,44 Euro erhalten. Hirschhausen führte ein Gespräch mit Maria Flachsbarth, der parlamentarischen Staatssekretärin des BMZ. Außerdem erstellte er einen kurzen Videobeitrag für 'Social Media', in dem er drei Fragen über die 17 Nachhaltigkeitsziele beantwortet."
Im Dezember 2021 präsentierte er sich in der ARD-Sendung Hart aber Fair als knallharter und unerbittlicher Impfbefürworter und Gesellschaftsspalter, als er unwidersprochen behauptete, dass "jeder Ungeimpfte viele Menschen", Kinder oder Vorerkrankte, gefährde. Jeder Bürger habe zudem zwar "das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten".
Ebenfalls im Dezember 2021 erklärte er in einem Interview seine Wahrnehmung:
"Während die Impfgegner von Langzeitschäden der Impfung schwadronieren, die aus dem Nichts auftauchen könnten – was faktisch nicht der Fall ist –, reden wir viel zu selten über die Menschen, deren Langzeitschäden ganz real sind."
Von Hirschhausen erhielt zudem vom Land Baden-Würtemberg separat eine Vergütung für seine Rolle eines aktiven Werbers für den "Impf-O-Mat". Im Rahmen einer Beantwortung des zuständigen Ministeriums aus dem April 2022 wurde dabei für die "Honorarkosten" zweier "Darsteller" eine Gesamtsumme von 73.985,37 Euro angegeben:
Nachweislich sitzt von Hirschhausen zusammen mit Dr. Frank Ulrich "Tyrannei der Ungeimpften" Montgomery im "Wissenschaftlichen Beirat" der Investmentfond-Gesellschaft "Apo Asset Management":
Abschließend erhielt von Hirschausen als "Gründer der Stiftung Gesunde Erde" (im März 2020 ins Leben gerufen, im November 2022 belohnend und wirksam auf der Webseite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beworben) von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung in den Jahren 2021 und 2022 zwei Zahlungen mit einer Gesamthöhe von rund 1,8 Millionen Euro.
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