Erneute Cyberattacke auf Kriegsprofiteur und Waffenhersteller Rheinmetall

Meldungen zufolge kam es erneut zu einem Cyberangriff auf den Rüstungskonzern Rheinmetall. Die ermittelnde Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitagabend den Vorfall. Bereits Anfang März war der Rüstungskonzern Ziel eines vermeintlichen Cyberangriffs geworden.

Mehrere Medien berichten über einen erneuten Cyberangriff auf den Rüstungskonzern Rheinmetall. Ein Sprecher der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) bei der Kölner Staatsanwaltschaft bestätigte der Deutschen Presse Agentur (dpa) entsprechende Kenntnisse über die vorliegende Anzeige.

Der ermittelnde Staatsanwalt Christoph Hebbecker wird mit den Worten zitiert: "Wir haben Ermittlungen aufgenommen." Dabei könnte er jedoch noch keinerlei Angaben zu dem "Ausmaß des Angriffs" und möglichen Tätern machen. Rheinmetall-Sprecher Oliver Hoffmann bestätigte entsprechende Medienanfragen und ergänzte zu dem Vorfall:

"Das zivile Geschäft umfasst im Wesentlichen die Aktivitäten des Unternehmens, die vor allem industrielle Kunden – hauptsächlich im Automotive-Sektor – adressieren. Die Störung betrifft somit nicht das militärische Geschäft der drei Divisionen Vehicle Systems, Weapon and Ammunition sowie Electronic Solutions."

Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen könne jedoch laut dem Sprecher "zu Details derzeit keine Stellung bezogen werden", so die dpa. Der seit 20. März gelistete DAX- und Deutschlands größter Rüstungskonzern ermittele derzeit das Schadensausmaß und stehe "mit zuständigen Behörden im engen Austausch".

Das Medienportal Echo24 berichtet, dass auch Tochterunternehmen Rheinmetalls betroffen sind, darunter Firmen in der Region Heilbronn. Dies bestätigten "interne Quellen" dem Portal. Dazu heißt es: "Zu den Tochterunternehmen von Rheinmetall gehört auch die Firma Kolbenschmidt in Neckarsulm. Dort waren am Freitag diverse Systeme ausgefallen."

Bereits Anfang März war das Unternehmen Ziel eines Cyberangriffs geworden, hatte diese aber nach eigenen Angaben weitgehend unbeschadet überstanden. Das Unternehmen hat laut Informationen der Süddeutschen Zeitung derzeit einen Börsenwert von mehr als zehn Milliarden Euro. Bei Militärfahrzeugen und im Munitionsgeschäft "zählt das Unternehmen nach eigenen Angaben zu den drei größten Herstellern der westlichen Welt".

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