"Eine Hotline soll über Probleme nach der Corona-Impfung informieren und Hinweise zur Versorgung liefern", so die Meldung des bayerischen Lokalsenders BR24 am 3. April. Nur einen Tag später sieht sich der Sender anscheinend veranlasst, diesbezüglich in einem weiteren Beitrag über die Resonanz aus der Bevölkerung zu berichten. So lautet die Überschrift:
"Anfrage-Ansturm: Hotline für Impfbeschwerden braucht Verstärkung. Die neue Hotline zu Corona-Impfbeschwerden wird stärker nachgefragt als erwartet. Nur ein Drittel der Anrufe habe man bearbeiten können, heißt es aus dem (bayerischen) Gesundheitsministerium."
"Die Resonanz war noch größer als erwartet", teilte eine Sprecherin des bayerischen Gesundheitsministeriums der Zeitung Augsburger Allgemeine mit. Daher brauche die neue Hotline umgehend mehr Personal.
Das Angebot nennt sich "Post-Vac-Syndrom"-Hotline und soll sich an jene Bürger richten, "die nach einer Corona-Impfung mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen haben", so der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) laut BR24. Der Sender informiert potenziell Betroffene hinsichtlich einer Differenzierung und Einschätzung möglicher Symptome:
"Im Gegensatz zu gewöhnlichen Impfnebenwirkungen wie Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Unwohlsein handelt es sich beim Post-Vac-Syndrom um anhaltende gesundheitliche Beeinträchtigungen nach einer Corona-Impfung, die in seltenen Fällen auftreten können."
Zur Situation nach der Freischaltung heißt es, dass das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zum Start des Beratungstelefons "nur gut ein Drittel der insgesamt 280 Anrufe bearbeiten konnte". Deshalb würden nun die Schichten mit weiterem Personal verstärkt. Eine Sprecherin der Hotline erklärte gegenüber dem Sender die mehrheitliche Situation betroffener Menschen:
"Die Rückmeldungen der Telefonisten zeigen laut LGL, dass vor allem Bürgerinnen und Bürger mit großem Leidensdruck auf Grund einer langen Krankheitsgeschichte mit zum Teil ausgeprägter Symptomatik und schweren Verläufen angerufen haben."
Kritik an der Telefonberatung kommt von der SPD-Landtagsfraktion, da für sogenannte Post-Vac-Patienten – also Menschen mit lebenseinschränkenden Impfschäden – kein Behandlungsangebot zur Verfügung stehe. Die Telefon-Mitarbeiter böten keinerlei individuelle medizinische Beratungen, sondern hätten lediglich eine "Lotsenfunktion für allgemeine Informationen". Zudem würden immer wieder Betroffene, "die nicht mehr vom Hausarzt versorgt werden könnten, von den bayerischen Long-COVID-Ambulanzen abgelehnt", so die Kritik der gesundheitspolitischen Sprecherin der bayerischen SPD, Ruth Waldmann.
Im Zeitraum Dezember 2020, als die erste Notfallzulassung von mRNA-Wirkstoffen in Deutschland erfolgte, bis zum Ende der Corona-Krise galt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als einer der vehementesten Befürworter von COVID-Impfungen ab dem zwölften Lebensjahr in Bayern.
Mehr zum Thema - Gehen Sie weiter ...: Wie das Paul-Ehrlich-Institut Impfschäden vertuscht und Analysen verhindert