Konzert-Demo für "Berlin 2030 Klimaneutral": Nur 1.200 statt der erwarteten 35.000 Unterstützer

Am Samstag fand am Brandenburger Tor ein Konzert zur Unterstützung des Volksentscheids am Sonntag statt. Der mäßige Besuch der Veranstaltung könnte darauf hindeuten, dass die Abstimmung darüber, Berlin bis 2030 "klimaneutral" zu gestalten, eine Luftnummer wird.

Das Demo-Konzert zur Unterstützung des Volksentscheids "Berlin 2030 klimaneutral" am Samstag ist hinsichtlich der Besucherzahl weiter hinter den Erwartungen des Veranstalters zurückgeblieben. Statt der angemeldeten 35.000 Teilnehmer kamen laut Polizeiangaben nur 1.200. Der Veranstalter sprach von 8.000 Teilnehmern. Obwohl eigens ein Turm für Pressevertreter errichtet worden war, gibt es offenbar keine Videoaufnahmen mit einer Gesamtübersicht über die Veranstaltung.

Im musikalischen Teil des fünfstündigen Programms traten Il Civetto, Alexander Hacke (Einstürzende Neubauten), Danielle de Picciotto, Element of Crime, die Beatsteaks und Annett Louisan auf. Zum Abschluss spielte der Pianist Igor Levit Ludwig van Beethovens "Ode an die Freude".

608.000 Stimmen für Quorum nötig

Die Initiative "Klimaneustart Berlin", die hinter dem Volksentscheid am Sonntag steckt, will erreichen, dass Berlin bereits bis 2030 klimaneutral wird – also 15 Jahre früher als geplant. Mindestens 25 Prozent der Stimmberechtigten müssten für den Volksentscheid stimmen, damit der Beschlussentwurf angenommen wird. Das Quorum liegt demnach bei rund 608.000 Stimmen.

Am Rande der Veranstaltung sagte die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die Abstimmung am Sonntag sei einzigartig. Berlin könne die Stadt werden, in der "richtig losgelegt wird".

Kritik am Volksentscheid kam ausgerechnet von Bundeskanzler Olaf Scholz. Er betonte, dass der Beschluss der Bundesregierung, die Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 zu erreichen, richtig sei, um das Land technologisch zu modernisieren:

"Da helfen fiktive Daten, die man nicht einhalten kann, nichts."

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